Familientragödie

Mutter wegen des Mordes an acht Kindern verhaftet

Ausland
20.12.2014 07:58
Die Mutter von sieben der acht am Freitag in Australien getöteten Kinder ist Medienberichten zufolge wegen Mordes verhaftet worden. Die 37-Jährige (in ersten Berichten war ihr Alter mit 34 Jahren angegeben worden) werde weiter im Krankenhaus wegen Stichwunden behandelt und stehe unter Bewachung, sagte der Polizeikommissar Bruno Asnicar laut dem Rundfunksender ABC am Samstag vor Reportern.

Stunden zuvor hatten Polizisten die Leichen der Kinder im Alter von zwei bis 14 Jahren in einem Wohnhaus in einem Vorort von Cairns im Bundesland Queensland an der Nordostküste Australiens gefunden. Ein 20-jähriger Bruder der sieben Geschwister hatte die Bluttat am Freitagmorgen entdeckt und die Polizei gerufen, die am Tatort ein Messer sicherstellte.

Kinder erstochen und erstickt
Die Kinder waren erstochen oder erstickt worden. Sieben von ihnen waren Geschwister, das achte mit der Familie verwandt. Die Mutter und eine weitere - bisher unbekannte - Person waren mit Stichverletzungen in dem Haus gefunden und in eine Klinik gebracht worden.

Asnicar zufolge konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Mutter, nach anderen Personen werde nicht gesucht. "Sie ist zurzeit wach, bei klarem Verstand und redet", sagte ein Polizeiinspektor am Samstagmorgen. Die Frau sei festgenommen worden und stehe im Krankenhaus unter polizeilicher Aufsicht, hieß es.

Vier Buben und vier Mädchen identfiziert
Forensiker haben die Opfer inzwischen identifiziert. Es handelt sich demnach um vier Mädchen im Alter von 14, zwölf, elf und zwei Jahren (beim jüngsten Opfer war das Alter zuvor mit 18 Monaten angegeben worden) sowie vier Buben im Alter von neun, acht, sechs und fünf Jahren, teilte die Polizei am Samstag mit.

Das älteste Opfer war eine Nichte der Frau. Die Eltern sagten der Nachrichtenagentur AAP, sie wollten an diesem Samstag mit ihrer Tochter deren 14. Geburtstag feiern. "Ich habe eine wunderbare Tochter verloren. Warum? Was hat sie getan?", fragte der Vater. Laut seinen Angaben hatte sich die festgenommene Frau in jüngster Zeit der Kirche zugewandt.

Polizei geht von Familientragödie aus
Die Polizei hat sich zum Motiv der Tat noch nicht geäußert, sprach nur von einem "sehr, sehr tragischen Fall" und machte deutlich, dass sie von einer Familientragödie ausgehe.

Nachbarn berichteten von dramatischen Szenen während der Nacht vor der Entdeckung der toten Kinder. In dem Haus habe jemand geschrien: "Lass nicht zu, dass sie sie uns wegnehmen! Gott segne dich! Vergib mir für das, was ich tun werde!", sagte ein Nachbar dem Sender News Limited. Freunde, Nachbarn und Angehörige der Familie legten am Tatort Blumen und Kuscheltiere nieder und zündeten Kerzen an.

Australien nach Geiseldrama unter Schock
Das Land steht nach dem Geiseldrama von Sydney noch unter Schock. Dort hatte ein Extremist am Montag 17 Passanten stundenlang in einem Café terrorisiert. Die Polizei stürmte das Lokal nach 16 Stunden. Zwei Geiseln und der Täter kamen ums Leben. Der Mann hatte die Tat als Anschlag im Namen der radikalen muslimischen Terrormiliz Islamischer Staat ausgegeben.

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