Drama in Frankreich

Mutter erstach Lehrerin vor Augen der Schüler

Ausland
04.07.2014 17:02
Entsetzliche Bluttat in Frankreich: Die Mutter einer Schülerin ist am Freitagmorgen mit einem Messer in die staatliche Vor- und Volksschule der südwestfranzösischen Kleinstadt Albi gekommen und hat eine 34 Jahre alte Lehrerin vor den Augen der Kinder niedergestochen.

Als er am Tatort eingetroffen sei, sei noch versucht worden, die Lehrerin zu reanimieren, berichtete Staatsanwalt Claude Derens. "Sie hatte in ihrem Klassenzimmer einen Herzstillstand." Die junge Frau war Mutter zweier Töchter.

Die Täterin wurde kurze Zeit später zu Hause festgenommen. Die Gründe für die tödliche Messerattacke kurz nach Unterrichtsbeginn sind noch unklar. Nach Angaben von Erziehungsminister Benoit Hamon hatte die Mutter offenbar "schwere psychische Störungen". Der Elternvereinigung FCPE zufolge hatte es kein "spezielles Problem" zwischen der Lehrerin und der Mutter gegeben. Die kleine Tochter der Täterin war erst seit rund eineinhalb Monaten dort in der Klasse. In die Schule Edouard Herriot gehen insgesamt 284 Kinder im Alter zwischen drei und elf Jahren.

Hollande: "Entsetzliches Drama"
Präsident Francois Hollande sprach von einem "entsetzlichen Drama" und kündigte an, Helfer zur Betreuung der Kinder und des Schulpersonals nach Albi zu schicken. Erziehungsminister Benoit Hamon reiste umgehend in die Kleinstadt. In Frankreich ist am Samstag der letzte Unterrichtstag vor den Sommerferien, für viele Schüler endete der Unterricht aber schon am Freitag.

Gewalt gegen Lehrer nimmt zu
Eine Reihe von Studien berichtet von einer Zunahme der Gewalt von Eltern gegen Lehrer in Frankreich. So wurde im Schuljahr 2012/2013 fast die Hälfte der Schuldirektoren von Vor- und Volksschulen verbal oder physisch attackiert, wie aus einer im April in der Zeitung "Le Parisien" veröffentlichte Untersuchung hervorgeht. Laut einer anderen Studie aus dem Jahr 2012 sagten 35,8 Prozent der Lehrer aus, dass sie beleidigt wurden, 17,1 Prozent berichteten von Drohungen, 14 Prozent von Belästigungen und 3,6 Prozent sogar von Schlägen.

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