Anschlag geplant?

Razzia in Berlin: Zwei IS-Anhänger wieder frei

Ausland
27.11.2015 11:40
Zwei am Donnerstagnachmittag in Berlin festgenommene Islamisten sind nach Angaben der Polizei wieder auf freiem Fuß. Die zwei 28 und 46 Jahre alten Männer seien Freitagfrüh aus dem Gewahrsam entlassen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Bei den Durchsuchungen einer Moschee und eines Lieferwagens am Donnerstag sei "nichts Gefährliches" gefunden worden.

Das Landeskriminalamt und die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hatten die Männer der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verdächtigt. Beide Männer werden demnach der Berliner Islamistenszene bzw. dem Einflussbereich der Terrormiliz Islamischer Staat zugerechnet. Ob die Ermittlungen gegen sie fortgeführt werden, ist noch unklar.

Gebetshaus und Lieferwagen durchsucht
Ein verdächtiger Gegenstand in einem Lieferwagen der Festgenommenen hatte am Donnerstag einen Großeinsatz der Polizei in den Berliner Bezirken Neukölln und Charlottenburg ausgelöst. Häuser im Umkreis eines Wagens wurden evakuiert, weil die Ermittler darin Sprengstoff vermuteten. Die Experten wurden aber in dem Lieferwagen ebenso wenig fündig wie in einem Kulturverein, den die Polizei gleichzeitig nach Waffen und Sprengstoff durchsucht hatte. Die Festgenommenen standen nach Polizeiangaben in Beziehung zu dem Gebetshaus.

Der Berliner "Tagesspiegel" berichtete, auch ein dritter Verdächtiger sei freigelassen worden. Dazu wollten zunächst weder Polizei noch Staatsanwaltschaft Auskunft geben. Bei den Verdächtigen handelt es sich laut "Tagesspiegel" um einen Syrer und einen Tunesier, die möglicherweise einen Anschlag in Dortmund verüben hätten wollen.

Die Polizei in Dortmund verfolge deshalb die Ermittlungen in Berlin "sehr aufmerksam", so ein Sprecher. "Wir nehmen es sehr ernst und stehen in engem Kontakt zu allen Sicherheitsbehörden." Die Informationslage sei aber dünn. Zur Frage, ob nach den Festnahmen die Polizeipräsenz erhöht wurde, sagte eine Sprecherin lediglich, dass die Polizei jederzeit hochflexibel Personal zur Sicherheit einsetze.

Deutschland beteiligt sich am Kampf gegen den IS
Berlin hatte am Donnerstag seine Beteiligung an der internationalen Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat verkündet. Die deutsche Regierung hatte nach den Pariser Anschlägen mehrfach betont, auch Deutschland stehe im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus und die Gefährdungslage sei hoch. Der Berliner Senat hatte sich vor wenigen Tagen auf ein Sicherheitspaket verständigt, das vor allem eine Aufstockung der Sicherheitsbehörden beinhaltet.

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