Tote bei Protest

Meuterei in brasilianischem Gefängnis beendet

Seit Sonntag hielt der Aufstand im Gefängnis von Parana die Sicherheitskräfte in Atem.

(Bild: AFP)

Nach der brutalen Meuterei in einem brasilianischen Gefängnis, bei der unter anderem zwei Insassen geköpft wurden, haben sich Häftlinge und Behörden auf ein Ende des Aufstandes geeinigt. Dies gab am Montag ein Sprecher des Justizministeriums des Bundesstaats Parana bekannt, in dem das Gefängnis liegt.

"Die Gefangenen werden gerade in eine andere Haftanstalt verlegt, weil etwa die Hälfte des Gefängnisses zerstört wurde", sagte Sprecher Elson Faxina. Die zwei von den Häftlingen festgehaltenen Wärter sollten anschließend freigelassen werden.

Zwei Mitgefangene geköpft
Die Meuterei im Gefängnis der Stadt Cascavel im Süden des Landes hatte am Sonntag begonnen. Die beteiligten Häftlinge töteten dabei vier Mitgefangene, zwei von ihnen wurden geköpft.

Die Aufständischen forderten bessere Haftbedingungen, unter anderem kritisierten sie das Essen in dem Gefängnis. Es wurde von Behördenseite aber auch vermutet, dass womöglich ein Kampf zwischen Drogenbanden hinter der Meuterei steckte. In dem Gefängnis waren 1.140 Häftlinge untergebracht.

Immer wieder Aufstände
In Brasilien sitzen derzeit knapp 550.000 Menschen in Haft. Wegen der schlechten Haftbedingungen kommt es immer wieder zu Aufständen. Erst im Mai hatte es im Nordosten des Landes eine Gefängnismeuterei gegeben, bei der vier Wärter und mehr als 100 Besucher von Insassen als Geiseln genommen wurden. Der Aufstand wurde durch die Verlegung von 16 Insassen in andere Haftanstalten beendet.