Blutbad in China

Messer-Attacke auf Bahnhof fordert 34 Tote

Ausland
02.03.2014 12:17
Wenige Tage vor Beginn der Jahrestagung des chinesischen Parlaments sind bei einem Angriff auf einen Bahnhof im Südwesten des Landes mindestens 34 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden. Mit Messern bewaffnete Männer seien am Samstagabend in den Bahnhof von Kunming gestürmt und hätten wahllos Passanten niedergestochen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag.

Ein Überlebender des Angriffs, Yang Haifei, berichtete Xinhua, wie er beim Ticketkauf plötzlich angegriffen wurde: "Ein Mann mit einem langen Messer kam genau auf mich zu", sagte er. "Ich rannte wie alle anderen weg." Einige aber hätten es nicht mehr geschafft. Auch Yang wurde an Brust und Rücken getroffen.

Eine Internet-Nutzerin berichtete, wie sie von einem Restaurant aus eine Gruppe schwarz gekleideter Männer beobachtete, die mit zwei langen Messern bewaffnet Jagd auf die Menschen machten. Eine andere Augenzeugin sagte den "Pekinger Nachrichten", sie habe auch zwei schwarz gekleidete Frauen gesehen. Einige der Angreifer hätten zudem ihre Gesichter verdeckt. Mindestens vier von ihnen wurden von der Polizei erschossen.

Separatistische Uiguren hinter der Bluttat?
Die Stadtverwaltung machte Separatisten aus der Region Xinjiang für die Tat verantwortlich. Mehrere Indizien am Tatort deuteten auf separatistische Uiguren hin, berichtete Xinhua unter Berufung auf die Stadtverwaltung weiter.

Xinjiang im Nordwesten Chinas ist Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. Diese sehen sich kulturell, sozial und wirtschaftlich benachteiligt und durch die systematische Ansiedlung von ethnischen Han-Chinesen zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt. In der Region gibt es immer wieder gewaltsame Zwischenfälle. Die Behörden sehen dahinter in der Regel "terroristische Gruppierungen", die für die Unabhängigkeit der Region kämpften. Kunming liegt in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Angriffe wie am Samstag sind dort selten.

Regierungschef sprach Opfern und Angehörigen Beileid aus
Präsident Xi Jinping forderte eine umfassende Aufklärung der Hintergründe des Angriffs. Die Täter müssten mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden. Der Präsident sowie Regierungschef Li Keqiang sprachen den Opfern und ihren Angehörigen ihr Beileid aus. Pekings oberster Sicherheitsbeauftragter Meng Jianzhu besichtigte am Sonntag den Tatort in Kunming.

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