14 Zivilisten tot

Massaker in Bagdad: Lebenslang für US-Söldner

Ausland
14.04.2015 07:59
Fast acht Jahre nach dem Tod von 14 irakischen Zivilisten in Bagdad hat ein US-Bundesgericht vier Ex-Söldner der privaten US-amerikanischen Sicherheitsfirma Blackwater am Montag zu hohen Haftstrafen verurteilt. Einer der Männer erhielt wegen Mordes lebenslänglich, die drei anderen jeweils 30 Jahre Haft wegen Totschlags, berichtete die "Washington Post". Das Verbrechen hatte 2007 weltweite Empörung ausgelöst.

Bereits im Oktober waren die vier Männer in Washington schuldig gesprochen worden. Die Wachmänner der Firma Blackwater - heute heißt sie Academi - hatten damals am belebten Nissur-Platz in Bagdad das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet. Dabei waren nach Angaben des Gerichts insgesamt 14 Iraker getötet und weitere 18 verletzt worden. Unter den Toten waren auch Frauen und Kinder. Die Wachleute behaupteten, sie seien angegriffen worden.

Einer der vier Wachmänner, Nicholas Slatten, wurde nun zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Ihm unterstellten die Geschworenen Vorsatz, weil er vor der Tat zu Bekannten gesagt haben soll, als Rache für die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA so viele Iraker wie möglich töten zu wollen. Slattens Kollegen, Paul Slough, Evan Liberty und Dustin Heard, müssen für 30 Jahre ins Gefängnis. "Betrachtet man die Schwere der Verbrechen, halte ich die Strafe nicht für zu hoch", erklärte Richter Royce Lamberth.

Die Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma hätten damals eigentlich einen Konvoi mit US-Diplomaten schützen sollen, stattdessen richteten sie auf dem belebten Platz ein Blutbad an. Der Vorfall sorgte für internationale Diskussionen darüber, inwieweit Sicherheitsleute von privaten Firmen in Kriegsgebieten eingesetzt werden sollten.

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