Bergwacht-Bilanz

“Mammutaufgabe” gelöst: Höhlenforscher im Spital

Ausland
19.06.2014 16:09
Höhlenforscher Johann Westhauser hat die Strapazen seiner langen Rettung aus den Tiefen der Berchtesgadener Alpen relativ gut überstanden. Der 52-Jährige sei "wohlbehalten in der Klinik eingetroffen", sagte Norbert Heiland, der Vorsitzende der Bergwacht Bayern, am Donnerstag. "Damit haben wir das wesentliche Ziel unserer Rettungsaktion erreicht."

Zu Mittag hatten Helfer den am Pfingstsonntag in der Riesending-Schachthöhle bei einem Steinschlag verletzten Forscher ans Tageslicht gebracht (siehe Infobox). "Es war eine Mammutaufgabe", sagte Bergwacht-Einsatzleiter Klemens Reindl (kleines Bild) nach der erfolgreichen Rettungsaktion, die elf Tage nach dem Unfall zu Ende gegangen ist.

"Der Patient hat heute um 11.44 Uhr die Höhle verlassen und wird jetzt notfallmedizinisch versorgt", hatte zuvor die Bergwacht in Berchtesgaden mitgeteilt. Westhauser wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

Nach dem langen Bangen ist der Arbeitgeber des Höhlenforschers froh über die Rettung des Verletzten. "Wir sind sehr erleichtert und glücklich", erklärte der Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie. Der Dank des Forschungszentrums gelte der Bergwacht Bayern und den vielen Helfern vor Ort. Westhauser arbeitet als Techniker am Institut für Angewandte Physik in Karlsruhe, der Höhlenforschung ging er in seiner Freizeit nach.

Höhle soll verschlossen werden
Aus Sorge vor gefährlichen Aktionen Neugieriger will Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den Eingang der Riesending-Höhle nun verschließen lassen. "Technisch ist es einfach und rechtlich halte ich es angesichts der extremen Gefahren, die damit verbunden sind, für geboten", sagte Herrmann am Donnerstag in Berchtesgaden.

Er fürchte, dass mancher, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit, auf die Idee komme: "Das muss ich mir jetzt anschauen, was da los war." Das führe dazu, "dass Leute in die Höhle einsteigen, die überhaupt nicht die Fähigkeit haben. Dem vorzubeugen halte ich für absolut notwendig". Der Minister dankte den Rettern und lobte die "vorbildliche internationale Solidarität", die die Rettung Westhausers möglich gemacht hatte.

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