Auch Wien betroffen

Lufthansa-Streik: Hunderte Flüge gestrichen

Wirtschaft
01.12.2014 06:41
Mit einem neuen Streik bringen die Piloten der Lufthansa zu Wochenbeginn die Reisepläne zahlreicher Passagiere durcheinander. Die Fluglinie muss ab Montagmittag etwa 1.350 Flüge streichen, auch Verbindungen von und nach Österreich sind betroffen. Der Arbeitskampf der deutschen Pilotengewerkschaft Cockpit soll am Montag zu Mittag (12 Uhr) auf Flügen der Kurz- und Mittelstrecke beginnen und bis Dienstag um Mitternacht dauern.

Von dem Streik sind je drei Verbindungen mit Graz und Wien (jeweils Hin- und Rückflug) betroffen, morgen Dienstag fallen laut Lufthansa-Homepage vier Verbindungen mit Graz sowie acht mit Wien aus. In Summe sind dies 36 Flüge.

Wie Cockpit mitteilte, wird der Ausstand ab Dienstagfrüh (3 Uhr) bis Mitternacht auch auf Langstrecken und Fracht ausgeweitet. Der Deutschland- und Europaverkehr der Lufthansa von ihren Drehkreuzen Frankfurt und München entfällt ab Montagmittag. Die Langstrecke wird am Montag noch abgefertigt, wird aber Dienstag komplett stillstehen. Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings seien von dem Streik nicht betroffen. Am Mittwoch will die Lufthansa wieder den normalen Flugplan einhalten.

Pensionsregelung sorgt für Turbulenzen
Das Unternehmen appellierte an Cockpit, die Gespräche unverzüglich wieder aufzunehmen. Die Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der Fluglinie waren in der Nacht auf Samstag erneut gescheitert. Gestritten wird vor allem um die Übergangsversorgung für die rund 5.400 Piloten im Konzern. Die Fluggesellschaft will, dass ihre Piloten künftig frühestens mit 60 statt wie bisher mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Die Piloten wehren sich dagegen.

Strittig sind zusätzlich die Gehälter der Piloten und die künftige Billig-Strategie des neuen Konzernchefs Carsten Spohr, die von den Piloten nicht mitgetragen wird. Beim Billigableger Eurowings und einer geplanten Billigtochter für die Langstrecke gilt der Konzerntarifvertrag nicht. Piloten und Flugbegleiter verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in den Maschinen mit dem Kranichlogo. Auch die komfortable Übergangsversorgung vor dem Pensionseintritt kommt ihnen nicht zugute.

Streik Nummer neun seit April
Es ist bereits der neunte Streik bei Lufthansa seit April 2014. Zuletzt war im Oktober die Arbeit niedergelegt worden. In der Tarifauseinandersetzung mussten Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings seit April knapp 6.000 Flüge wegen Streiks der Piloten streichen. Die Kosten seit Jahresbeginn - darunter auch Ausstände von Beschäftigten an den Flughäfen - bezifferte das Unternehmen auf bisher rund 170 Millionen Euro.

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