Zuwachs im Klub

Litauen führt als 19. EU-Land den Euro ein

Ausland
31.12.2014 13:30
Der Euro-Klub bekommt zu Neujahr Zuwachs: Als 19. Mitglied des Währungszirkels tritt Litauen am 1. Jänner dem Euro bei. Damit verabschiedet sich auch der dritte und letzte baltische Staat mit dem Silvesterfeuerwerk nach mehr als 20 Jahren von seiner nationalen Währung, dem Litas. Dabei ist Vilnius der Sprung in den Verein der Euro-Staaten erst im zweiten Anlauf geglückt.

2007 war die Euro-Einführung noch an einer leicht überhöhten Inflation gescheitert. Da das Land nun jedoch alle Kriterien erfüllt, folgt es den beiden Nachbarstaaten Estland (2011) und Lettland (2014). Dabei versteht der EU- und NATO-Staat den Euro in gewissem Sinne auch als Abschluss der angestrebten Westintegration.

Die Ostseerepublik gehört inzwischen wieder zu den wachstumsstärksten Staaten in Europa, leidet aber unter den Folgen hoher Auswanderung und wird eines der ärmeren Euro-Länder sein. Und nicht zuletzt treffen die Folgen des russischen Importembargos die litauische Wirtschaft hart, unterhält sie doch traditionell starke Handelsbeziehungen zu Russland. Überhaupt basiert ein guter Teil des litauischen Wirtschaftserfolges auf dem Export, der zu 60 Prozent auf den Ostseeraum zielt.

Bevölkerung skeptisch
Entsprechend vehement warb Ministerpräsident Algirdas Butkevicius für den Euro. Im Dezember brachte die Zentralbank 900.000 "Starter-Kits" in Umlauf mit 23 Euro-Münzen im Gesamtwert von 11,58 Euro. Bereits seit August müssen Preise in Litas und Euro ausgewiesen werden. Dennoch hielt sich die Begeisterung bei der Bevölkerung noch in Grenzen, nicht zuletzt da viele der drei Millionen Litauer einen Preisanstieg fürchten und den Litas als Symbol der 1991 wiedererrungenen Unabhängigkeit sehen.

In einer Umfrage vom September sprachen sich nur 47 Prozent für den Umstieg auf den Euro aus. Die Bedenken vor der Euro-Einführung sind also durchaus vergleichbar mit jenen in Österreich vor dem Währungswechsel.

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