Tausende im Dom

Letzte Feier: Langer Applaus für Papst Benedikt XVI.

Ausland
13.02.2013 20:50
Bei der letzten großen Feier mit Papst Benedikt XVI. ist es am Mittwochabend im Petersdom zu einem Massenandrang gekommen. Tausende Menschen standen Schlange, um der vom Pontifex Maximus gemeinsam mit den Kardinälen und Bischöfen der Kurie zelebrierten Aschermittwochs-Liturgie beizuwohnen. Der sichtbar müde Papst bat dabei die Gläubigen um Gebete, die ihn sowie die Kirche "in diesem besonderen Moment" unterstützen könnten. Der Abschluss des Gottesdienstes wurde von einem langen Applaus der Menschenmenge begleitet.

Da zu der Liturgie mit der Austeilung des Aschekreuzes besonders viele Besucher erwartet worden waren, war die Messe von der römischen Kirche Santa Sabina aus Platzgründen in den Petersdom verlegt worden. Schon Stunden vor dem Beginn des Gottesdienstes reichte die Schlange der Wartenden einmal um den Petersplatz. Tausende Gläubige, Pilger und Touristen wollten dabei sein, wenn der Heilige Vater noch einmal eine Feier leitet.

Papst fordert in Fastenzeit Erneuerung und Bekehrung
Im Dom rief Benedikt XVI. die Gläubigen in der Fastenzeit zu Erneuerung und Bekehrung auf. Gerade die Fastenzeit diene dazu, die "Haltungen und konkreten Handlungen" zu erneuern. "Heute sind viele bereit, sich die Kleider zu zerreißen angesichts von Skandalen und Ungerechtigkeiten - die natürlich von anderen begangen worden sind -, aber wenige nur scheinen bereit, am eigenen Herzen zu arbeiten, am eigenen Gewissen und an den eigenen Intentionen, und dabei dem Herrn die Wandlung, Erneuerung und Bekehrung zu überlassen", sagte der Heilige Vater.

Es sei wichtig, sich dessen zu besinnen und dies in dieser Fastenzeit zu leben: Jeder müsse sich bewusst sein, dass der Weg der Buße nicht alleine bewältigt werden könne, sondern gemeinsam mit den vielen Brüdern und Schwestern in der Kirche, so der Papst. "Ich denke besonders an die Sünden gegen die Einheit der Kirche, an die Spaltungen im Leib der Kirche. Die Fastenzeit in einer intensiveren und sichtbareren kirchlichen Gemeinschaft zu leben und die Individualismen und Rivalitäten zu überwinden, ist ein demütiges und kostbares Zeugnis für jene, die dem Glauben fern stehen oder gleichgültig sind", erklärte der Pontifex Maximus.

Dank an "bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn"
Der vatikanische Staatssekretär, Kardinal Tarcisio Bertone, dankte bei der Liturgie dem Papst für seine Leistungen während seines fast achtjährigen Pontifikats. Benedikt XVI. habe ein "leuchtendes Beispiel für den einfachen und bescheidenden Arbeiter im Weinberg des Herrn" gegeben. Benedikt sei zugleich ein Arbeiter gewesen, der es in jedem Moment verstanden habe, das Entscheidende umzusetzen - "Gott zu den Menschen zu bringen und die Menschen zu Gott".

Die Menschenmenge verabschiedete sich vom Papst mit einem langen Applaus. Diesen musste der Heilige Vater unterbrechen und die Gläubigen auffordern, zum Gebet zurückzukehren, um die Liturgie zu beenden. Der Applaus hob dann erneut an, als sich Benedikt XVI. von der Menge verabschiedete und den Petersdom verließ.

Pontifikat klingt am 28. Februar mit einem Abendessen aus
Das Pontifikat von Benedikt XVI. wird am 28. Februar in Castel Gandolfo mit einem Abendessen ausklingen, also ohne einen offiziellen Schlussstrich. Das erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Mittwoch. Demnach werde Benedikt um 17 Uhr per Helikopter vom Vatikan in die päpstliche Residenz südlich von Rom fliegen, nach dem Abendessen werde er wohl in der Kapelle beten und die Anwesenden begrüßen, "alles mit großer Normalität". Um 20 Uhr endet das Pontifikat - wobei bisher weiterhin niemand weiß, wie Benedikt dann heißen wird: emeritierter Bischof von Rom, früherer Papst, Kardinal Ratzinger? "Darüber wird im Vatikan nachgedacht", sagte Lombardi.

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