20 Jahre aufbewahrt

Lehrer überrascht Schüler mit “Briefen in Zukunft”

Ausland
13.12.2014 14:53
Es kommt immer wieder vor, dass Schüler die Aufgabe bekommen, darüber zu schreiben, wo sie sich in zehn bis 20 Jahren sehen bzw. sogar einen Brief an das zukünftige Ich zu verfassen. So geschehen auch im Unterricht eines kanadischen Englischlehrers. Doch anders als sonst, hat sich der wirklich engagierte Lehrer Bruce Farrer tatsächlich die Mühe gemacht und die Briefe der Schüler an sich selbst 20 Jahre später wieder an ihre Absender geschickt. Diese sind begeistert über das wertvolle Dokument aus ihrer Vergangenheit.

"Ich wollte etwas Interessantes machen, etwas Anderes. Etwas, das meine Schüler wertschätzen können", sagt der heute 72-Jährige in einem Video, das die kanadische Fluggesellschaft Westjet im Rahmen einer Serie über außergewöhnliche Menschen veröffentlicht hat, die "über den Alltag hinausgehen und uns inspirieren, das Gleiche zu tun", wie die Airline in ihrem Blog erklärt.

"Wir lesen keine Briefe mehr, weil das zu viel Zeit kostet"
"Ich glaube, es sind nicht die Kosten einer Briefmarke, warum wir keine Briefe mehr lesen. Ich glaube es ist die Zeit, die uns das kostet", meint Farrer zu Beginn des sechseinhalbminütigen Videos. "Wir haben nicht realisiert, dass wir viel weniger über Briefe kommunizieren, wie früher. Daher ist diese Post noch viel wertvoller, weil sie etwas Anderes ist", so der Lehrer, der in den Erinnerungen der Schüler als eher streng galt.

"Wir dachten, es wäre eine ausgefallene Aufgabe, damit wir für eine längere Zeit beschäftigt sind und er sich in der Zwischenzeit anderen Tätigkeiten widmen kann", erinnert sich einer jener Schüler, die vor Kurzem ihren vor langer langer Zeit verfassten Brief aus Farrers Sammlung wieder zurückbekamen. "Doch ganz ehrlich gesagt, war die Lektion brilliant. Sie soll uns zeigen, wie wir früher waren. Dieses Engagement zeigt, welch außergewöhnliche Person er war", ist derselbe Mann mittleren Alters begeistert über seinen Englischlehrer und dessen ungewöhnliche Postsendung.

"Viel Detektivarbeit" auf der Suche nach Schülern
Um die Adressaten zu finden, musste der 72-Jährige in Telefonbüchern, im Internet und bei Verwandten und Freunden seiner Schüler recherchieren. "Das ist ganz schön viel Detektivarbeit. Aber das begeistert mich!", betont Farrer, der jedes Jahr mehrere Wochen damit verbringt, eine Tranche an Briefen abzuarbeiten. Einige Schreiben bringt er sogar persönlich vorbei, um die Reaktionen der Menschen zu sehen. "Plötzlich werden wir an unsere Hoffnungen und Träume aus den Jugendtagen erinnert."

Farrer hofft, dass er die rund 700 Briefe, die er bei sich zu Hause noch hat, erfolgreich zustellen kann. Sollte er allerdings vorzeitig sterben, hofft er, dass seine Ehefrau einspringen kann: "Ich hoffe, sie wird das dann für mich tun", sagte der pensionierte Lehrer vor Kurzem gegenüber dem Nachrichtensender NBC.

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