Nach Verbannung
Le Pen will neue politische Bewegung gründen
Mit der neuen Bewegung wolle er "die Fehler korrigieren, die in unserem eigenen Lager gemacht wurden", und die politische Linie wiederherstellen, die er seit Jahren verfolge, erklärt Le Pen auf Twitter und sparte auch nicht mit Kritik an seiner Tochter Marine: "Wenn Marine Le Pen auf den Weg der Gedankenfreiheit zurückkehrt, ist immer noch alles möglich. Wenn ich aber nicht gelassen werde, muss wieder eine Bewegung echter Demokratie geschaffen werden."
Spott aus seiner Partei
Ein Parteiverantwortlicher bezeichnete die Ankündigung des 86-Jährigen umgehend als "Nicht-Information für den Front National" und fügte spöttisch hinzu: "Was soll das werden? Die Vereinigung der Freunde Jean-Marie Le Pens, von Jean-Marie Le Pen für Jean-Marie Le Pen, und unter Vorsitz von Jean-Marie Le Pen?" Sollte die Bewegung tatsächlich gegründet werden, werde der Front National keinerlei Kontakt zu ihr unterhalten.
Antisemitismus: Parteigründer wurde für FN untragbar
Das FN-Exekutivbüro hatte die Mitgliedschaft Le Pens vor einer Woche ausgesetzt und damit die Konsequenzen aus wiederholten antisemitischen Äußerungen des Parteigründers gezogen. Binnen drei Monaten soll bei einem außerordentlichen Parteitag zudem beschlossen werden, Le Pen den Titel des Ehrenvorsitzenden der Partei zu entziehen. Dazu müssen die Parteistatuten geändert werden.
Zwischen dem Parteigründer und seiner Tochter, Parteichefin Marine Le Pen, war es Anfang April zum Bruch gekommen. Der 86-Jährige hatte unter anderem erneut die Gaskammern der NS-Konzentrationslager als "Detail der Geschichte" bezeichnet.
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