Inferno in Chile

Kleine Fortschritte beim Kampf gegen die Flammen

Ausland
15.04.2014 09:52
Der Kampf gegen die Flammen in der chilenischen Hafenstadt Valparaiso macht langsam Fortschritte. Die Kontrolle über das Feuer sei "nun näher gerückt", sagte Fernando Maldonaldo von der Forstbehörde, die den Einsatz leitet, am Montag in Valparaiso.

Wenn die Ausbreitung der Flammen gestoppt sei, werde es aber noch "eine gewisse Zeit" dauern, bis die einzelnen Brände und Gluten gelöscht seien. Maldonaldo ging von mehreren Tagen aus.

Bereits 15 Todesopfer, 2.000 Häuser zerstört
Die Zahl der Todesopfer des Infernos erhöhte sich unterdessen auf 15, wie ein Vertreter der Marine, Admiral Julio Leiva, am Montagabend erklärte. Zudem seien zwei Soldaten während des Löscheinsatzes verletzt worden. Das Feuer wütet seit Samstag in der seit 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Hafenstadt. Es brach in einem Wald am Stadtrand aus und breitete sich über mehrere Stadtviertel aus. Nach Angaben von Innenminister Rodrigo Penailillo fielen bereits mehr als 2.000 Häuser den Flammen zum Opfer.

Am Montag kämpften weiter Hunderte Feuerwehrleute gegen die Flammen, sie wurden unterstützt von 2.000 Polizisten und Soldaten sowie von Tausenden freiwilligen Helfern. 13 Hubschrauber und sieben Flugzeuge unterstützten die Löscharbeiten aus der Luft.

Kontroverse um Brandursache - Geier oder Brandstifter?
Die Hintergründe des Großbrandes sind immer noch unklar. Der Chef des Notdienstes Onemi, Guillermo de la Maza, vermutet Brandstiftung. "Es hat hier eine menschliche Handlung gegeben, und das untersuchen wir jetzt", so de la Maza laut einem Bericht des Nachrichtenportals Emol.

Innenminister Rodrigo Penaillillo hatte wenige Stunden zuvor noch über Twitter erklärt, dafür gebe es keine Anzeichen. Als mögliche Auslöser des Infernos waren auch zwei Truthahngeier genannt worden, die sich auf eine Hochspannungsleitung gesetzt haben sollen. Durch den Wind hätten sich zwei Kabel berührt, und die Geier seien dabei verbrannt. Die entstandenen Funken hätten trockene Blätter am Boden entzündet, berichtete Emol unter Berufung auf Ermittler.

Der Leiter des kriminalistischen Polizeilabors von Valparaiso, Claudio Pavez, bestätigte laut Emol, dass Beweismaterial zu dieser Theorie eingesammelt worden sei. Er schließe aber keine Möglichkeit zur Brandursache aus. Ähnlich äußerte sich die Staatsanwaltschaft. De la Maza erklärte hingegen, am Brandherd gebe es keine Kabelleitung.

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