Putin stützt Blatter

Kein UEFA-Boykott! FIFA-Wahl findet statt

Sport
28.05.2015 14:41
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird entgegen ursprünglichen Überlegungen den FIFA-Kongress nicht boykottieren und will bei der Präsidentschaftswahl des Fußball-Weltverbands am Freitag zu großen Teilen für Prinz Ali bin al-Hussein votieren. Das teilten mehrere UEFA-Mitglieder am Donnerstag mit. Auch der CONCACAF-Verband sprach sich für die Ausrichtung der Wahl am Freitag aus. Der Druck auf Blatter wird hingegen immer größer. Platini hat den umstrittenen FIFA-Boss zum Rücktritt aufgefordert. Sponsoren fordern Veränderungen. Sogar Wladimir Putin hat sich nun eingeschaltet und stärkt Blatter den Rücken. Sechs der festgenommen Fußball-Funktionäre zeigen sich bereits geständig (siehe Video oben).

"Es wird keinen Boykott von der UEFA geben, weil es (neben der Präsidentenwahl) weitere wichtige Fragen zu klären gibt", erklärte der niederländische Verbandspräsident Michael van Praag, der ursprünglich als Herausforderer von Amtsinhaber Joseph Blatter aufgetreten war, seine Kandidatur aber zurückgezogen hat.

"Boykott ist keine Lösung"
"Boykott ist keine Lösung, das ist noch nie eine gewesen. Das war auch in der olympischen Bewegung so", ergänzte Reinhard Rauball, Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL) und ergänzte: "Was hier passiert, ist ein absolutes Desaster. Wir müssen den Wandel herbeiführen. Das können wir nur, wenn wir Prinz Ali wählen." Die UEFA hatte im Zuge des FIFA-Korruptionsskandals mit sieben Festnahmen von Spitzenfunktionären noch am Mittwoch die Verlegung der Präsidentschaftswahlen gefordert und einen Boykott in Betracht gezogen.

Der englische Verbandspräsident Greg Dyke sprach sich ebenfalls dafür aus, die Wahl durchzuführen. Dyke erhofft sich gute Chancen für eine Wahl al-Husseins. Offenbar scheint die bisher als sicher geltende große Mehrheit für Amtsinhaber Joseph Blatter zu bröckeln. Auch Australien hat inzwischen bekanntgegeben, für Prinz Ali zu stimmen. Der Engländer David Gill will unterdessen auf seinen Platz im FIFA-Exekutivkomitee verzichten, sollte Blatter gewählt werden. Der Kontinentalverband von Afrika (CAF) hat dagegen seine Unterstützung für Blatter bekräftigt.

UEFA-Präsident Platini fordert Blatter zum Rücktritt auf
Auf einer Pressekonferenz in Zürich hat UEFA-Präsident Platini Blatter zum Rücktritt aufgefordert. "Bitte verlasse die FIFA. Lass es sein", so der Franzose. Platini hatte das Wort bei einem Meeting der Präsidenten der FIFA-Konföderationen an Blatter gerichtet: "Es wäre ein Zeichen von Größe gewesen. Fußball ist wichtiger als Personalien, aber er hat gesagt: "Es ist zu spät. Ich kann nicht aufhören, nicht zu Beginn dieses Kongresses."

Platini appellierte an alle Stimmberechtigten, Blatter-Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein zu unterstützen. Die UEFA werde zum "allergrößten Teil" für den Jordanier stimmen, erklärte er.

Platini gab sich zuversichtlich, dass Blatter abgewählt werden kann. "Ich glaube, er kann geschlagen werden. Vor Ereignissen von gestern nicht. Aber ich glaube, dass es eine radikale Veränderung in den Köpfen vieler Präsidenten gibt", sagte der Franzose.

Für den Fall eines Wahlsiegs von FIFA-Chef Joseph Blatter hat Platini einen Rückzug der europäischen Mannschaften aus allen FIFA-Wettbewerben nicht ausgeschlossen. Bei einer Sondersitzung rund um das Champions-League-Finale in Berlin werde man in der kommenden Woche "alle Möglichkeiten ins Auge fassen", sagte der Franzose am Donnerstag in Zürich.

Putin stellt sich hinter Blatter und attackiert USA
Der russische Präsident Wladimir Putin hingegen hat FIFA- Präsident Joseph Blatter in der Korruptionsaffäre den Rücken gestärkt. Putin sagte am Donnerstag in Moskau, Blatter habe seine Unterstützung. Mit der Festnahme von sieben FIFA-Funktionären in Zürich überschritten die USA ihre rechtliche Zuständigkeit. "Das ist schon wieder ein offenkundiger Versuch der USA, ihr Rechtssystem auf andere Staaten auszuweiten", sagte Putin. Die Festnahmen seien ein Versuch, die Wiederwahl Blatters zu verhindern.

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(Bild: KMM)



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