Irrer Wettbewerb

Kalaschnikows als Preis für somalische Koran-Schüler

Ausland
20.09.2011 16:58
Die mehr als triste Lage im ostafrikanischen Staat Somalia ist um eine groteske Facette reicher: Internationale Nachrichtenagenturen berichteten am Dienstag über einen Radio-Wettbewerb für Kinder, der von einem Sender der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz veranstaltet wurde. Kinder mussten aus dem Koran rezitieren - die besten Schüler bekamen als Preis ein AK-47-Sturmgewehr (Kalaschnikow).

Neben dem Gewehr durfte sich der Gewinner über einen stolzen Geldpreis von umgerechnet 500 Euro freuen. Der Zweitplatzierte erhielt ebenfalls eine Kalaschnikow sowie rund 350 Euro. Der Drittplatzierte wurde mit zwei Handgranaten und 300 Euro belohnt. Zudem erhielten die Teilnehmer religiöse Bücher.

"Kinder sollten eine Hand für ihre Erziehung benutzen und in der anderen eine Waffe halten, um den Islam zu beschützen", bekräftigte ein Sprecher der Al-Shabaab-Miliz, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida unterhält.

Auch Raketenwerfer war schon Hauptpreis
Der Wettbewerb des Radiosenders "Andulus" war während des Fastenmonats Ramadan in Elasha, 20 Kilometer von der Hauptstadt Mogadischu, ausgetragen worden. Zur Teilnahme aufgerufen waren Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren. Es war nicht die erste Veranstaltung dieser Art - schon in den vergangenen zwei Jahren sollen Kinder bei ähnlichen Wettbewerben etwa um einen Raketenwerfer als Hauptgewinn gerungen haben.

Die Rebellen der Al Shabaab kontrollieren große Teile des südlichen und zentralen Somalias, wo derzeit eine verheerende Dürre herrscht. Die Miliz bekämpft die von den Vereinten Nationen unterstützte Übergangsregierung und will am Horn von Afrika einen islamischen Gottesstaat einrichten, der sich an einem weltweiten Jihad beteiligt.

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