Anschlag in Nigeria

Junge Selbstmordattentäterin tötet sieben Menschen

Ausland
17.05.2015 14:16
Im Nordosten Nigerias hat sich am Samstag ein junges Mädchen in die Luft gesprengt und sieben Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 30 Personen seien bei dem Selbstmordanschlag an einem Busbahnhof in Damaturu verletzt worden, teilten die Behörden mit.

Demnach wurden bei dem Anschlag sechs Menschen sofort getötet, ein weiterer verstarb wenig später im Krankenhaus. Ein Händler am Busbahnhof sagte der Nachrichtenagentur AFP, das "etwa zwölfjährige" Mädchen habe den Sprengsatz unter seinem Schleier versteckt. Ein Busfahrer sagte, das Mädchen habe sich in die Luft gesprengt, als es die Wachen im Eingangsbereich des Busbahnhofes bemerkt habe. Wegen mehrerer Anschläge in der Vergangenheit werden Reisende dort vor dem Eintritt kontrolliert.

Die Dschihadistenmiliz Boko Haram bekannte sich nicht zu dem Attentat, allerdings hatten sich die Islamisten schon früher junger Mädchen bedient, um Selbstmordanschläge zu verüben. Erst im Februar tötete eine Frau am selben Busbahnhof sieben Menschen und verletzte 32 weitere. Ein Polizeisprecher sagte, ein Bericht lege nahe, dass in Reaktion auf die Armeeoffensive gegen Boko Haram zuletzt vermehrt Selbstmordattentäter angeworben worden seien.

Boko Haram erobert strategisch wichtige Stadt
Unterdessen eroberte Boko Haram die strategisch bedeutsame Stadt Marte. Sie sei "vollständig an die Aufständischen gefallen", sagte der Vizegouverneur des Teilstaats Borno, Mustapha Zannah. Seit 2013 wechselte die Kontrolle über die an wichtigen Handelswegen zwischen Nigeria und mehreren Nachbarstaaten gelegene Stadt mehrfach zwischen den Dschihadisten und Regierungstruppen.

Dschihadisten-Offensive fordert Dutzende Tote
Einer Allianz der Armeen aus Nigeria, Tschad, Niger und Kamerun gelangen seit Februar mehrere Teilerfolge gegen Boko Haram. Zuletzt starteten die Islamisten, die vor Kurzem den Extremisten des Islamischen Staates ihre Gefolgschaft erklärt hatten, jedoch wieder mehrere Offensiven. So kam es neben dem Fall von Marte erstmals seit Längerem wieder zu einem Angriff auf Maiduguri, der größten Stadt Bornos. Die Armee konnte Maiduguri zwar halten, in nahe gelegenen Dörfern töteten die Islamisten jedoch bei Angriffen in den vergangenen Tagen Dutzende Menschen.

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