Indien unter Schock

Junge Frau in Bus von sechs Männern vergewaltigt

Ausland
18.12.2012 16:41
Die besonders brutale Vergewaltigung einer 23-Jährigen in einem privaten Bus in Neu-Delhi schockiert Indien. Zwei Tage nach der sexuellen Misshandlung durch eine Gruppe Männer, die sie auch mit einer Eisenstange schlugen, kämpft die junge Frau am Dienstag noch immer ums Überleben. Die Polizei nahm vier Verdächtige fest, nach zwei weiteren wird mit Hochdruck gefahndet. In mehreren Städten des Landes kam es zu Protesten wegen der steigenden Gewalt gegen Frauen.

Die Medizinstudentin hatte am Sonntagabend mit einem Freund an einer Haltestelle gewartet. Statt in einen öffentlichen stiegen sie zu den sechs Männern in einen privaten "Schulbus" ein, der eigentlich nicht im Einsatz war, wie die Ermittler mitteilten. Während der Bus dann durch den Süden der Stadt kurvte, sei die Frau missbraucht und ihr Freund zusammengeschlagen worden. Schließlich seien die beiden wieder hinausgeworfen worden. Andere Passagiere waren demnach nicht an Bord.

Zeitung: "Eine Stadt schämt sich"
Seit Bekanntwerden des Falls gehen in Indien die Wogen hoch. "Eine Stadt schämt sich", titelte die Zeitung "Times of India" und schrieb, Delhi sei die "Vergewaltigungshauptstadt". Laut offizieller Angaben kam es in der Metropole im vergangenen Jahr zu 572 Vergewaltigungen, mit steigender Tendenz. Fernsehsender berichteten rund um die Uhr vom "Schock in Indien".

Demonstranten gingen in mehreren Städten auf die Straße (Bilder) und machten die Laxheit der Polizei für die steigende Gewalt gegen Frauen verantwortlich. "Wir fühlen uns so unsicher", sagte eine der Protestierenden vor dem Polizeigebäude, in dem die vier festgenommenen Verdächtigen sitzen. "Jeden Tag sind Frauen auf den Straßen Gewalt ausgesetzt." Sie forderte, gerade Vergewaltigern müsse ein schneller Prozess gemacht werden.

Opposition fordert schärfere Gesetze
Im Parlament zeigten sich Abgeordnete in beiden Häusern so entsetzt, dass sie die Arbeit niederlegten und fast den ganzen Tag über den Vorfall diskutierten. "Wir brauchen schärfere Gesetze, um Vergewaltigungen zu stoppen", sagte Sushma Swaraj, die Chefin der wichtigsten Oppositionspartei.

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