Kampf gegen Houthis
Jemen: Saudis setzen erstmals Bodentruppen ein
Die Bodentruppen sollen die sogenannten Volkskomitees unterstützen, die an der Seite der jemenitischen Regierungstruppen gegen die Houthis kämpfen, wie ein Vertreter der Miliz erklärte. Am Sonntag konzentrierten sich die Kämpfe vor allem auf die südliche Großstadt Aden.
Saudi-Arabien bekämpft seit Ende März an der Spitze einer überwiegend sunnitischen Militärallianz die Rebellen der schiitischen Houthi-Miliz im Jemen. Bisher waren die Houthi-Stellungen nur aus der Luft angegriffen worden, Bodentruppen kamen nicht zum Einsatz. Vor einigen Tagen hatte das Außenministerium in Riad mitgeteilt, dass saudi-arabische Bodentruppen einen Houthi-Angriff an der Grenze zwischen beiden Ländern abgewehrt hätten.
Streubomben eingesetzt?
Wegen seines Engagements im Nachbarland gerät Saudi-Arabien immer stärker in die Kritik von Menschenrechtsorganisationen. Human Rights Watch warf dem Königreich am Sonntag den Einsatz von Streumunition vor. Fotos, ein Video und andere Indizien deuteten darauf hin, dass bei Luftangriffen auf Stellungen der Houthi-Miliz Streubomben abgeworfen worden seien.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation geht aus Satellitenbildern hervor, dass in der Provinz Saada, einer Hochburg der Houthis im Norden des Landes, Bombensplitter auf einer landwirtschaftlichen Fläche wenige Hundert Meter von bewohntem Gebiet entfernt niedergegangen seien. Es handle sich vermutlich um Streumunition vom Typ CBU-105, die von den USA an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert worden sei.
Streubomben setzen Hunderte kleinere Bomben frei, viele Blindgänger explodieren erst Jahre später. Genau wie Landminen geht die Munition bei Berührung in die Luft - wer nicht sofort getötet wird, überlebt meist schwer verstümmelt. Nach einem von 116 Staaten unterzeichneten Vertrag aus dem Jahr 2008 ist Streumunition international verboten. Saudi-Arabien, die USA und der Jemen schlossen sich dem Abkommen jedoch bisher nicht an.
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