Trotz Verbots

Japan nimmt umstrittenen Walfang wieder auf

Ausland
01.12.2015 13:48
Japans Walfänger haben ungeachtet internationaler Proteste Kurs auf die Antarktis genommen. Zwei Schiffe legten am Dienstag vom Hafen der traditionellen Walfangstadt Shimonoseki im Westen des Landes ab. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hatte den sogenannten wissenschaftlichen Walfang Japans verboten.

Nachdem der Internationale Gerichtshof Ende März des Vorjahres eine Aussetzung von Japans sogenanntem wissenschaftlichen Walfang verfügt hatte, legte Tokio der Internationalen Walfangkommission (IWC) erst wenige Tage vor dem Auslaufen der Flotte einen letzten abgespeckten Walfangplan vor. Demnach wollen die Walfänger 333 Zwergwale töten - zwei Drittel weniger als ursprünglich geplant. Ein IWC-Gremium hatte allerdings noch keinen Konsens zu Japans neuen Plänen in der Antarktis erzielt.

Bewaffnete Eskorte für Walfangflotte
Die beiden Schiffe sollen später mit dem 8145-Tonnen-Mutterschiff "Nisshin Maru" und einem anderen bereits zuvor aufgebrochenen Walfangschiff zusammentreffen. Angesichts möglicher Störaktionen der streitbaren Tierschutzorganisation Sea Shepherd wird die Flotte von einem Patrouillenschiff der Regierung begleitet, wie japanische Medien meldeten. Sobald die Waljäger gegen Ende des Monats ihr Zielgebiet erreicht haben, soll das Abschlachten der Zwergwale beginnen. Zwergwale gehören trotz ihrer relativ geringen Größe - sie können bis zu zehn Meter lang werden - zu den Großwalen.

Tokio beruft sich auf Ausnahmeregelung
Japan werde sich bemühen, das Verständnis der internationalen Gemeinschaft zu gewinnen, sagte der Fischereiminister. Tatsächlich aber sorgt Japans stures Festhalten an der Jagd auf Wale weltweit für scharfe Proteste. Der Internationale Gerichtshof hatte sein Urteil damit begründet, dass Japans damaliges Forschungsprogramm keinem wissenschaftlichen Zweck gedient habe. Daraufhin überarbeitete Tokio seine Pläne. Japan beruft sich auf eine Ausnahmeregelung in der Konvention: Dieser zufolge dürfen die Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken getötet werden.

In den vergangenen 25 Jahren haben Japans Waljäger im Rahmen des umstrittenen Forschungsprogramms mehr als 10.000 Großwale in den antarktischen Gewässern getötet.

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