Ermittlungen laufen

Italienische Marine schoss auf Flüchtlingsboot

Ausland
25.03.2014 14:57
Ein vor Kurzem in einem italienischen Medium veröffentlichtes Video von einem im vergangenen November erfolgten Einsatz der italienischen Marine sorgt für Empörung. Die Aufnahmen zeigen ein Flüchtlingsboot vor der Küste Siziliens, das von einer Fregatte verfolgt wird. Plötzlich hört man Schüsse aus einem Maschinengewehr. Marinesoldaten feuern auf das flüchtende Boot. Die Küstenwache erklärte am Dienstag, der Einsatz sei von den Justizbehörden genehmigt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Bei dem Einsatz wurden 16 mutmaßliche Menschenhändler festgenommen. Der Schiffsführer des Flüchtlingsbootes mit insgesamt 176 Menschen an Bord sei davor mehrere Male angefunkt worden. Danach hätten sich die Marine und das Boot eine zweistündige Hetzjagd vor der sizilianischen Küste geliefert, hieß es in einer Stellungnahme des Küstenwache am Dienstag.

Die "Warnschüsse" seien die allerletzte Möglichkeit gewesen, das Schiff zu stoppen. Außerdem sei zuvor sichergestellt worden, dass keine Menschen gefährdet würden, hieß es weiter.

Waren Schüsse legitim? Justiz ermittelt
War der Einsatz legitim? Bestand zu keinem Zeitpunkt des Einsatzes eine Gefahr für die Menschen an Bord des Flüchtlingsbootes? Diese Fragen soll nun die Staatsanwaltschaft in Neapel klären. Das Video das von der Online-Ausgabe der Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlicht worden war, wurde der Justiz von der "Partei für den Schutz von Militärangehörigen und Polizeikräften" am Dienstag vorgelegt.

"La Repubblica" berichtet auch, dass die festgenommene Schlepperbande unbewaffnet gewesen sei. Dies wurde jedoch von offizieller Seite nicht bestätigt. Daher ist fraglich, ob die Besatzung der Fregatte darüber informiert war.

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