Drahtesel-Rekord

Italiener lassen Auto stehen und fahren mit Fahrrad

Ausland
01.10.2012 15:44
Revolution im autobegeisterten Italien: Die Wirtschaftskrise und hohe Treibstoffpreise machen Fahrräder zunehmend attraktiver als Pkws. 2011 wurden in Italien 1,750 Millionen Zweiräder verkauft, während die Zahl der zugelassenen Autos mit 1,748 Millionen auf ein Rekordtief wie in den 1960er-Jahren gesunken ist.

Seit dem Zweiten Weltkrieg seien nicht mehr so viele Räder verkauft worden, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica" am Montag. Der Trend setzt sich auch im laufenden Jahr fort. Im südeuropäischen Land, in dem fast 700 Autos pro 1.000 Einwohner unterwegs waren, kommt der Rad-Boom einer Revolution gleich. Die Zahl der verkauften Fahrräder in Italien hat in den vergangenen Jahren sukzessive zugenommen.

E-Bikes und alte Räder in "neuem Gewand" sehr beliebt
Nach Angaben des Verbands der Zweirad-Industrie belief sich der Fahrradbestand in Italien 2011 auf 25 Millionen Stück. Den neuesten Trend in der Fahrradindustrie stellen Räder mit elektrischem Antrieb dar. Der Absatz von E-Bikes ist stark wachsend, aber auch alte Räder in neuem "Gewand" sind immer häufiger auf den Straßen anzutreffen. Der Umsatz der Fahrradindustrie beträgt eine Milliarde Euro. Dem Rad-Boom steht aber ein Mangel an ausgebauten Radwegen entgegen. Lediglich 4.000 Kilometer stehen den Radlern zur Verfügung. Daher soll die Errichtung von Fahrradstraßen künftig von Städten und Gemeinden stärker gefördert werden.

Spekulationen um Fiats Rückzug aus Italien
Die Autoindustrie wiederum befindet sich in einer beispiellosen Krise. Der Markt ist auf ein Niveau wie in den 1960er-Jahren gestürzt. Experten rechnen damit, dass dieses Jahr lediglich 1,6 Millionen Autos verkauft werden. Angesichts der Misere hatte Sergio Marchionne, Konzernchef des italienischen Autoherstellers Fiat, vor Wochen angekündigt, den Investitionsplan seines Unternehmens, der bis 2014 bereits festgelegt worden war, zu überdenken. Schon machte sich innerhalb der italienischen Regierung und der EU die Sorge breit, Fiat könnte wichtige Standorte in Italien schließen und damit die Krise weiter vertiefen. Bei einem kürzlich stattgefundenen Treffen zwischen Marchionne und Regierungschef Mario Monti versicherte der Fiat-Chef jedoch, das Land nicht verlassen zu wollen und auch in neue Modelle für den außereuropäischen Markt zu investieren.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele