Zelt weggerissen

Italien: Vier Festbesucher sterben in Schlammmure

Ausland
03.08.2014 13:47
Bei heftigen Unwettern nahe der norditalienischen Stadt Treviso sind drei Männer und eine Frau ums Leben gekommen. Mindestens 20 Menschen wurden verletzt, als Schlammmassen Besucher eines Dorffestes erfassten und in einen Bach spülten, berichteten italienische Medien am Sonntag. Zwei Verletzte werden in kritischem Zustand im Krankenhaus behandelt. Auch andere Teile Italiens wurden von schweren Unwettern heimgesucht.

Kurz vor Mitternacht war am Samstag ein Starkregen über die Gemeinde Refrontolo hereingebrochen. Das heftige Gewitter überraschte rund 100 Teilnehmer eines von der Gemeinde organisierten Dorffestes unter einem großen Zelt. Von einem nahe gelegenen Hügel löste sich laut Rettungskräften eine Masse aus Schlamm, Wasser und Geröll.

Gewaltiger Sog reißt Feiernde in die Tiefe
Die Lawine erfasste Festteilnehmer und riss diese bis zu einem Bach mit. Dutzende Menschen versuchten sich an Bäumen festzuhalten, um dem Sog zu entkommen. Das Zelt sowie Tische und Autos wurden von den Schlammmassen mitgerissen. Die vier Todesopfer stammen aus der Region, sie sind vermutlich ertrunken.

"Es war wie eine Wasserbombe. Ich habe in meinem Leben noch nie so viel Wasser auf einmal erlebt", berichtete ein Überlebender. "In dieser Gegend ist noch nie so etwas passiert. Das Wasser hat die Festteilnehmer weggefegt. Einige haben es nicht geschafft", sagte ein Anrainer. 300 Rettungskräfte benötigten Stunden, um die Leichen zu bergen.

In der Umgebung von Treviso kam es auch zu weiteren Erdrutschen. Hotels und Restaurants wurden von der Außenwelt abgeschnitten, die Rettungsmannschaften mussten eingreifen, um die Gäste in Sicherheit zu bringen, berichteten italienische Medien. Mehrere Personen mussten aus Ferienwohnungen evakuiert werden. In Cison di Valmarino bei Treviso waren mehrere Straßen wegen Erdrutschen gesperrt. Mehr als 100 Personen saßen in Restaurants der Gegend fest, bevor die Straßen frei gemacht werden konnten.

Wetterchaos in weiten Teilen Norditaliens
Schwere Unwetter wurden auch in Sardinien, in der Toskana und im Piemont gemeldet. In den lombardischen Provinzen Varese und Bergamo kam es zu Überschwemmungen. Starke Erdrutschgefahr besteht in der Region Friaul-Julisch Venetien, warnen Wetterexperten. Im Piemont wurden Dächer von heftigen Stürmen weggerissen. Auf der Bahnlinie zwischen dem Piemont und Frankreich kam es zu erheblichen Verspätungen.

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