NATO prüft Einsatz

Ist dieses Monster die neue Waffe gegen den IS?

Ausland
24.01.2016 12:57

Die NATO hat nun bekannt gegeben, eine mögliche Beteiligung im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat zu prüfen. Konkret geht es um den Einsatz der Spezialflugzeuge AWACS, die für Überwachungs- und Koordinierungsaufgaben ausgestattet sind. Mit ihrem pilzförmigen Radaraufbau sind sie in der Lage, andere Luftfahrtzeuge aus einer Höhe von knapp 10.000 Metern und in einem Umkreis zwischen 400 und 520 Kilometern zu orten und zu identifizieren.

Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag erfuhr, haben die USA bereits Ende des Vorjahres um Unterstützung der Anti-IS-Koalition durch AWACS-Flugzeuge gebeten. Die Abkürzung AWACS steht für "Airborne Warning and Control System" - übersetzt bedeutet das in etwa luftgestütztes Frühwarn- und Leitsystem. Die mit Radar- und Kommunikationstechnik ausgestatteten Maschinen, die auch "fliegendes Auge" genannt werden, sollten demnach als fliegende Gefechtsstände Luftangriffe auf Terroristenstellungen in Syrien und im Irak koordinieren.

16-köpfige Besatzung an Bord
An Bord der Flugzeuge des Typs Boeing 707 ist meist eine internationale 16-köpfige Besatzung, zu der neben den Piloten Computer- und Radarexperten gehören. Nach NATO-Angaben verfügt das Bündnis derzeit über 16 AWACS-Maschinen, sechs weitere Maschinen stellt Großbritannien zur Verfügung. Ihre Basis ist der NATO-Flugplatz im deutschen Geilenkirchen bei Aachen, Heimatflughafen ist die britische Royal Air Force-Basis in Waddington. Die Flugzeuge werden von der NATO bereits seit mehr als 30 Jahren eingesetzt.

AWACS werden normalerweise bei allen größeren NATO-Einsätzen verwendet, zuletzt etwa bis 2014 in Afghanistan. Darüber hinaus werden die Maschinen immer wieder eingesetzt, um den Luftraum über wichtigen Großereignissen abzusichern, zum Beispiel während der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen oder beim internationalen Gipfel zur Atomsicherheit 2014 im niederländischen Den Haag.

Video: Das können die AWACS-Flugzeuge der NATO

Bereits beim Treffen der NATO-Außenminister Anfang Dezember hatte US-Außenminister John Kerry die Verbündeten zu mehr Engagement im Kampf gegen den IS aufgerufen. US-Verteidigungsminister Ashton Carter kündigte diese Woche ein Zusammentreffen von mehr als zwei Dutzend Ländern der Koalition in drei Wochen in Brüssel an. "Wir sind uns einig, dass wir alle mehr machen müssen", sagte er.

NATO bisher nicht aktiv an Anti-IS-Koalition beteiligt
Mittlerweile sind an der von den USA geführten Anti-IS-Koalition rund 60 Staaten beteiligt, darunter neben allen 28 NATO-Mitgliedern auch islamische Länder wie Saudi-Arabien und Ägypten. Auch Österreich gehört der Koalition an, leistet jedoch keinen militärischen Beitrag, sondern humanitäre Hilfe, und setzt laut Außenminister Sebastian Kurz auch auf politische Maßnahmen. Die NATO als solche ist bisher nicht an der Allianz beteiligt.

Laut Frankreich bereits 22.000 Dschihadisten getötet
Seit dem Beginn der Militäroffensive gegen den IS sind nach Angaben Frankreichs bereits rund 22.000 Dschihadisten getötet worden. Diese Zahl beziehe sich auf Einsätze in Syrien und im Irak seit Sommer 2014, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Donnerstagabend dem Sender France 24.

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