Für Gaza bestimmt?

Israel stoppt Schiff mit iranischen Raketen

Ausland
05.03.2014 16:47
Die israelische Marine hat am Mittwoch im Roten Meer ein Schiff mit Raketen aus dem Iran (Bilder) aufgebracht. Laut Armeeangaben waren die Waffen für Terrororganisationen im Gazastreifen bestimmt. Der Vorfall habe sich vor der Küste des Sudan ereignet, berichtete die Zeitung "Haaretz". Das Schiff habe Mittelstreckenraketen geladen gehabt.

Spezialeinheiten der "Flotte 13" hätten das Frachtschiff, das in Panama registriert sei, Mittwoch früh aufgebracht, so die Zeitung weiter. An Bord hätten die israelischen Militärs Dutzende Boden-Boden-Raketen des Typs M 302 gefunden, die laut Armeekreisen in Syrien hergestellt worden seien. Während des zweiten Libanonkrieges 2006 hätte die Hisbollah-Miliz mit derartigen Fabrikaten in Richtung Israel gefeuert. Die Raketen haben eine Reichweite von etwa 160 Kilometern.

"Wir haben Beweise dafür, dass der Iran hinter dem Raketentransport steht", sagte ein namentlich nicht genannter Vertreter der Streitkräfte gegenüber "Haaretz". Die Raketen seien am Flughafen der syrischen Hauptstadt Damaskus in Flugzeuge verladen und in den Iran befördert worden. Dort seien sie auf das Schiff geladen worden, das in den vergangenen zehn Tagen vom Iran in Richtung der sudanesischen Stadt Port Sudan unterwegs gewesen sei. Anschließend hätten sie vermutlich auf dem Landweg in den Gazastreifen geschafft werden sollen.

Friedliche Übernahme in internationalen Gewässern
Die Übernahme in internationalen Gewässern sei friedlich verlaufen, sagte ein Militärsprecher Mittwochmittag. 17 Bordmitglieder hätten sich sofort ergeben, keiner von ihnen sei Iraner. Nun begleite die israelische Marine das Schiff in Richtung der Hafenstadt Eilat, teilte das Militär weiter mit. In einigen Tagen soll der Konvoi dort eintreffen.

Die Raketen "hätten Millionen Israelis gefährden können, wären sie angekommen", so der Sprecher weiter. Palästinensische Terrororganisationen hätten durch die Lieferung "nie da gewesene Fähigkeiten" erhalten.

Netanyahu: Das ist der "wahre Iran"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte mit Blick auf das vom Westen angestrebte Atom-Abkommen mit der Regierung in Teheran: "Während der Iran für die Welt lächelt, sendet er tödliche Waffen an Terrororganisationen, um unschuldige Zivilisten zu treffen." Das sei "der wahre Iran". Teheran dürfe auf keinen Fall in den Besitz von Atomwaffen gelangen.

Ein ranghohes Mitglied der im Gazastreifen herrschenden Hamas wies die Berichte als "Erfindung" Israels zurück. "Das ist Teil einer immer schlimmer werdenden Meinungskampagne gegen Gaza", sagte der Mann. Ein Sprecher des Hamas-Innenministeriums sagte, Israel wolle mit den Berichten die fortwährende Blockade des Gazastreifens rechtfertigen. Aus dem Iran hieß es am Mittwochnachmittag, die israelischen Vorwürfe seien "völlig unbegründet".

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