Fronten verhärtet

Israel rückt immer tiefer in den Gazastreifen vor

Ausland
19.07.2014 16:37
In Nahost zeichnet sich trotz aller Friedensappelle kein Ende der Gewalt ab. Am zwölften Tag der israelischen Offensive im Gazastreifen stieg die Zahl der getöteten Palästinenser auf mindestens 333. Wie die palästinensischen Rettungsdienste am Samstag mitteilten, wurden weitere 2.380 Menschen verletzt. In Israel starb bei einem Raketenangriff militanter Palästinenser ein zweiter Zivilist an den Folgen seiner Verletzungen.

Eine Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas ist derzeit nicht in Sicht, im Gegenteil: Die israelische Armee weitet ihre Angriffe auf das Zentrum des dicht besiedelten Küstenstreifens aus, die Hamas lehnt weiterhin die Bedingungen für eine Feuerpause ab. Ägypten will sein Vermittlungsangebot nicht nachbessern.

Israel will nach eigenen Angaben mit der Militäroffensive den täglichen Beschuss durch militante Palästinensergruppen unterbinden. Mit Bodentruppen versucht die Armee ihrer Darstellung zufolge, die zahlreichen Tunnel unter seiner Grenze zum Palästinensergebiet zu zerstören.

Hamas-Raketen Richtung israelisches Atomkraftwerk
Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete traf am Samstag ein Haus in einem Beduinendorf nahe der südisraelischen Stadt Dimona. Ein 32 Jahre alter Mann starb. Zwei Kleinkinder im Alter von einem und vier Jahren sowie zwei 30 Jahre alte Frauen seien mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte der israelische Polizeisprecher mit. In der Nähe der Stadt befindet sich Israels Atomreaktor.

Außerdem versuchte ein Hamas-Kommando laut israelischer Armee erneut, durch einen Tunnel nach Israel zu gelangen. Eine Militärstreife habe den Trupp auf der israelischen Seite der Gaza-Grenze entdeckt, bevor er eine nahe gelegene israelische Ortschaft attackieren habe können. Bei dem anschließenden Gefecht sei ein Angreifer getötet worden, die anderen hätten sich durch den Tunnel nach Gaza zurückgezogen. Zwei israelische Soldaten erlitten Verletzungen, insgesamt seien am Samstag sieben israelische Soldaten verletzt worden.

Offensive immer tiefer im Gazastreifen
Die israelischen Angriffe wurden unterdessen auf das Zentrum des Gazastreifens ausgedehnt. Die Armee rief die Bewohner der Flüchtlingslager Al-Bureij und Al-Maasi auf, ihre Unterkünfte zu verlassen. "Wir wollen die Operationen ausweiten und nach unseren Erfordernissen ausrichten", sagte der israelische Generalstabschef Benny Gantz. Das Militär hat bisher etwa 2.300 Ziele im Gazastreifen attackiert, rund 300 davon seit Beginn der Bodenoffensive.

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