Eingreifen im Irak?

Iran warnt vor ausländischer Militärintervention

Ausland
15.06.2014 15:22
Der Iran hat vor einer ausländischen Militärintervention gegen die Aufständischen im Irak gewarnt. Dies würde die Krise nur komplizierter machen, sagte Teherans Außenamtssprecher Marsieh Afcham laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur ISNA vom Sonntag. Ein ausländisches Eingreifen sei weder im Interesse des Landes noch der Region.

"Die Bevölkerung und die Regierung des Iraks werden in der Lage sein, diese Verschwörung zu stoppen", sagte Afcham. Der iranische Präsident Hassan Rohani hatte angesichts des Vormarsches der Dschihadisten nicht ausgeschlossen, mit dem Erzfeind USA zu kooperieren. "Wenn wir sehen, dass die Vereinigten Staaten gegen terroristische Gruppen im Irak einschreiten, dann kann man darüber nachdenken", sagte er in Teheran. US-Präsident Barack Obama schloss jedoch den Einsatz von US-Bodentruppen im Irak aus.

Kämpfer der sunnitischen Extremistengruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) hatten in den vergangenen Tagen mehrere Städte und Regionen im Norden des Iraks erobert und rückten anschließend in Richtung der Hauptstadt Bagdad vor. Nach ersten Eroberungen riefen schiitische Gelehrte zum Widerstand auf. Tausende Schiiten meldeten sich freiwillig für den Kampf gegen die Extremisten.

Tote bei Bombenanschlag - Hunderte Extremisten getötet
Bei einem Bombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad kamen am Sonntag mindestens neun Personen ums Leben. Über 20 weitere wurden verletzt, wie Sicherheitskräfte und medizinisches Personal berichteten. Die irakische Nachrichtenseite "Al-Sumaria News" sprach unter Berufung auf Polizeikräfte von mindestens zwölf Toten. Demnach erfolgte der Anschlag auf einen sunnitischen Schrein.

Die irakischen Sicherheitskräfte haben unterdessen den Kampf gegen die Dschihadisten verstärkt. Bei der jüngst gestarteten Offensive seien alleine in den letzten 24 Stunden 279 "Terroristen" getötet worden, sagte der Sprecher für sicherheitspolitische Fragen von Ministerpräsident Nuri al-Maliki, Kassem Atta, am Sonntag bei einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

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