Experte überzeugt
Irak: USA vor Militärschlägen gegen Dschihadisten
Washington hatte am Montag die Entsendung einer 275 Mann starken Spezialeinheit in das Krisenland verkündet (siehe Story in der Infobox) – laut US-Präsident Barack Obama vornehmlich zum Schutz der US-Botschaft in Bagdad und der dort arbeitenden Amerikaner. Allerdings sei die Truppe wenn nötig auch für den Kampf gerüstet, so Obama.
Experte: "USA wollen etwas unternehmen"
"Die Kunst besteht für die amerikanische Führung darin, nicht den Eindruck zu erwecken, noch einmal mit Bodentruppen massiv im Irak intervenieren zu wollen", analysierte Nahost-Experte Lüders die Strategie des Präsidenten. Dies könne Obama nämlich innenpolitisch nicht verkaufen, ist Lüders überzeugt. "Aber es ist ganz klar: Die USA wollen etwas unternehmen, sie wollen nicht zusehen, wie der Irak zerfällt und radikale Sunniten die Oberherrschaft in weiten Teilen des Iraks übernehmen."
In dem Konflikt spiele der Iran eine "sehr wesentliche Rolle", sagte Lüders weiter. Teheran sei paradoxerweise neben Washington der engste Verbündete des irakischen Regierungschefs Nuri al-Maliki. "Das ist das Erstaunliche in dieser Krise, dass auf einmal ehemalige Feinde zusammenrücken.
Gespräche Washington-Teheran "eine kleine Sensation"
Wohin das Ganze führt, mit Blick auf die USA und den Iran, bleibt abzuwarten. Aber dass es schon eine Kooperation gibt, Gespräche in dieser Frage, das ist schon eine kleine Sensation." Auch die Türkei und die Kurden im Norden des Iraks arbeiteten mittlerweile sehr eng zusammen. "Auch das ist erstaunlich mit Blick darauf, dass ja die Kurden in der Türkei selbst seit Jahrzehnten unterdrückt werden."
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