Jetzt wüten Schiiten

Irak: Plünderungswelle nach Befreiung von Tikrit

Ausland
04.04.2015 11:58
Im Irak ist es nach der Rückeroberung der Stadt Tikrit aus der Gewalt der Extremistenmiliz Islamischer Staat Mitte der Woche zu schweren Plünderungen und Brandstiftungen gekommen. Schiitische Milizen hätten seither Hunderte Wohnhäuser und Läden ausgeraubt und angezündet, sagte der Chef der Stadt- und Provinzverwaltung, Ahmed al-Kraim, am Wochenende.

Die Lage sei außer Kontrolle geraten und chaotisch. Er sei deswegen in die Hauptstadt Bagdad geflohen, so al-Kraim. Ein Parlamentsabgeordneter sprach von 400 Häusern und 500 Geschäften, die in Flammen aufgegangen oder geplündert worden seien. Ministerpräsident Haidar al-Abadi ordnete die Festnahme von Plünderern und anderen Gesetzesbrechern an.

Die irakische Armee hatte am Mittwoch - unterstützt von schiitischen Milizen - die radikalsunnitischen Extremisten des IS nach wochenlangen Kämpfen aus der strategisch wichtigen Stadt Tikrit vertrieben und damit ihren größten Erfolg im Kampf gegen die Dschihadisten gefeiert. Tikrit ist die Heimatstadt des früheren Machthabers Saddam Hussein. Der Sunnit hatte mit Gleichgesinnten seiner Baath-Partei die Schiiten unterdrückt. IS-Kämpfer hatten das rund 160 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Tikrit gleich zu Beginn ihres rasanten Vormarsches im Juni des Vorjahres erobert.

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