Westen hilft Nigeria

Internationaler Aktionsplan gegen Boko Haram fix

Ausland
17.05.2014 18:49
Frankreich und fünf afrikanische Länder haben einen Aktionsplan gegen die Terrororganisation Boko Haram beschlossen. Man werde den Informationsaustausch der Geheimdienste verstärken, die Aktionen afrikanischer Militärs koordinieren und die Grenzen in Afrika kontrollieren, sagte der französische Präsident Francois Hollande zum Abschluss des Anti-Terror-Gipfels am Samstag in Paris.

Auf Einladung Hollandes war als wichtigster Teilnehmer der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan nach Paris gekommen. In seinem Land hatten am 14. April Boko-Haram-Kämpfer mehr als 200 Schülerinnen verschleppt, die sie zum Teil noch heute in ihrer Gewalt haben. Die Gewalttat hatte international Empörung ausgelöst.

Gemeinsam gegen "Al-Kaida Westafrikas"
Boko Haram sei die "Al-Kaida Westafrikas", sagte Jonathan. Ohne ein gemeinsames Vorgehen könnten die Terroristen nicht geschlagen werden. In dem seit fünf Jahren andauernden Kampf Boko Harams für einen islamistischen Staat im Norden Nigerias wurden mehr als 3.000 Menschen getötet.

Die Terrorgruppe ist laut Hollande zu einer "schweren Bedrohung für Nigeria und Afrika" geworden. Auch aus seiner Sicht gebe es Belege für Querverbindungen zwischen Boko Haram und der Gruppe Al-Kaida im Maghreb. Boko Haram verfolge eine "gegen die Zivilisation gerichtete Strategie" und betreibe eine "Destabilisierung Nigerias" sowie die "Zerstörung grundlegender Prinzipien der Menschenwürde", sagte Frankreichs Präsident weiter. Die Drohung von Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau, mehr als 200 entführte Schulmädchen zwangszuverheiraten oder zu versklaven, sei der Beweis dafür.

Nachbarn versprechen "totalen Krieg" gegen Extremisten
Auch die Staatschefs aus den Nachbarländern Nigerias - dem Tschad, Kamerun, Niger und Benin - beteiligten sich an dem Treffen, ebenso wie die USA, Großbritannien und die EU. Nigerias Nachbarn wollen laut dem Präsidenten des Tschad, Idriss Deby, gegen die Extremistengruppe Boko Haram einen "totalen Krieg" führen. In dieser Frage habe in Paris unter den Ländern der Region Einigkeit geherrscht. Eine westliche Beteiligung an einer Militäraktion gegen Boko Haram schloss Hollande allerdings aus.

Bei den Gesprächen ging es auch um den Einsatz von Satelliten, um Waffenverstecke der Terroristen aufzuspüren. Mit verschärften Grenzkontrollen sollen Verbindungen zwischen Terrorgruppen unterbrochen werden.

Westen hilft Nigeria mit Experten
Bei der Suche nach den verschleppten Schülerinnen helfen bereits die USA, Großbritannien und Frankreich. Washington hatte vor wenigen Tagen ein Team von Experten nach Nigeria geschickt. Aus Frankreich reiste eine Gruppe von Geheimdienstfachleuten an. Großbritannien bot Nigeria die Hilfe von Militärberatern an. Außenminister William Hague sagte, die nigerianischen Sicherheitskräfte seien für einen solchen Einsatz nicht gut aufgestellt.

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