Nach Todesfällen
Indien verteidigt Praxis der Massensterilisierung
Der Minister reagierte auf heftige Kritik an dem Programm, nachdem nach einer Massensterilisierung am vergangenen Wochenende 13 Frauen gestorben und Dutzende ins Krankenhaus gekommen waren. Ein Arzt und ein Assistent hatten im Vier-Minutentakt 83 Frauen sterilisiert. Der Arzt ist inzwischen in Haft. Er beteuert seine Unschuld und macht die Medikamente, die den Frauen während des Eingriffs verabreicht wurden, verantwortlich.
Am Freitag wurden im Rahmen der Ermittlungen der Chef des Medikamentenherstellers Mahawar Pharma und sein Sohn festgenommen. Die beiden stünden im Verdacht, Beweismittel in dem Fall der 13 getöteten Frauen vernichtet zu haben, sagte ein Polizeisprecher.
20 Euro für freiwillige Sterilisierungen
Sterilisierungen sind ein wichtiger Teil des Familienplanungsprogramms der indischen Regierung, mit der sie die Zahl der Geburten kontrollieren will. Wie üblich erhielten die Frauen am Wochenende umgerechnet knapp 20 Euro für den Eingriff. Obwohl dieser offiziell freiwillig ist, werden in Indien Frauen immer wieder zu Sterilisierungen gezwungen. Ein Grund dafür ist nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen, dass die Bundesstaaten den örtlichen Behörden und den Ärzten zumindest inoffiziell Quoten vorgeben, die sie erfüllen müssen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.