Finnland-Wahl
IT-Millionär mit Zentrumspartei als klarer Sieger
Stubb hatte seine Niederlage bereits am Sonntagabend eingestanden und der Zentrumspartei gratuliert. Die Liberalen hätten "einen starken Wahlkampf" geführt, sagte der Ministerpräsident im Fernsehen. Das von ihm geführte Vier-Parteien-Bündnis stand wegen der Wirtschaftskrise in der Kritik. Die Arbeitslosenquote liegt in Finnland derzeit bei 9,2 Prozent - die höchste Rate seit 2003.
Der 53-jährige Millionär und IT-Unternehmer Sipilä, ein Neuling in der Politik, hatte im Wahlkampf versprochen, die Wirtschaft des Landes nach drei Jahren Rezession und Stagnation wieder in Schwung zu bringen. Der frühere Geschäftsmann erklärte sich erst nach einigem Zögern zum Wahlsieger. Der erste Platz bei der Parlamentswahl gibt in Finnland traditionell das Recht zur Regierungsbildung.
Rechtspopulisten in künftiger Regierung?
An einer künftigen Regierung unter IT-Millionär Sipilä könnte die Partei der Finnen beteiligt sein: Eine Zusammenarbeit mit den einwanderungs- und Euro-kritischen Rechtspopulisten hatte der nunmehrige Wahlsieger nicht ausgeschlossen. Die Partei der Finnen fordert unter anderem einen Austritt Griechenlands aus dem Euro.
Mehr als die Diskussion um Finanzhilfen hatten aber die darbende finnische Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit und die Spannungen mit Russland die Wahldebatten bestimmt. Einen möglichen NATO-Beitritt des Landes hatte keine der Parteien zum Wahlkampfthema gemacht.
IT-Millionär soll Finnland aus der Krise führen
Sipiläs Geheimnis ist nach Einschätzung des Politologen Juri Mykkänen von der Universität Helsinki seine bisherige "Makellosigkeit", seine unaufgeregte Art und sein Profil als Self-Made-Erfolgsunternehmer. Während des großen IT-Booms in den 1990er-Jahren gründete der studierte Techniker mehrere Firmen.
Als Politiker trat Sipilä angesichts der hohen Popularitätswerte, die er genießt, bisher wenig ins Rampenlicht. Er ließ sich zuletzt bei mehreren TV-Diskussionsrunden von Parteikollegen vertreten. Sein Engagement im Wahlkampf konzentrierte er auf die nördlichen Provinzen Finnlands, die seit jeher zu den Hochburgen der Zentrumspartei zählen.
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