Bis zu 600 Verletzte

IS greift irakische Stadt mit chemischen Waffen an

Ausland
13.03.2016 08:31

Terroristen mit Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat haben laut Angaben des US-Senders CNN am Samstag ein Wohnviertel in der nordirakischen Stadt Taza mit Chemiewaffen angegriffen. In den Raketen, die einschlugen, befanden sich irakischen Sicherheitskräften zufolge unbekannte chemische Stoffe, die bei den Opfern zu Erstickungsanfällen, Verbrennungen und Dehydrierung geführt hätten.

Genaue Opferzahlen sind nicht bekannt, die Nachrichtenagentur Associated Press spricht aber von einem toten dreijährigen Mädchen und bis zu 600 Verletzten in Taza. Die rund 20 Kilometer südlich von Kirkuk gelegene Stadt war vermutlich das Ziel der Extremisten, weil sie überwiegend von schiitischen Turkmenen bewohnt wird, die von den sunnitischen IS-Kämpfern verachtet werden.

Erst Mitte der Vorwoche hatte die US-Luftwaffe mehrere Chemiewaffen-Depots des IS im Nordirak angegriffen. Ziel sei es, die Kapazitäten der Extremistenmiliz, Senfgas einzusetzen, zu verringern, berichtete der Sender CNN. Ein gefangen genommenes IS-Mitglied habe die entscheidenden Hinweise auf die Depots gegeben, hieß es.

Bereits am Dienstag schlugen laut Angaben eines Provinzgouverneurs in einem südlich von Kirkuk gelegenen Dorf mehrere mit "giftigen Substanzen" gefüllte Raketen ein. Bewohner hätten Erstickungsanfälle und Hautreizungen erlitten, so CNN. Auf Bildern seien Opfer mit geschwollenen Augen und verbrannter Haut zu sehen.

Der IS kontrolliert weite Landesteile im Irak und im benachbarten Syrien. Die chemischen Waffen stammen laut Informationen der "New York Times" möglicherweise aus Restbeständen der irakischen Armee. Unter Berufung auf ehemals im Irak stationierte US-Soldaten berichtete das Blatt, im Irak seien zwischen 2004 und 2011 rund 5000 Geschoße mit chemischen Kampfstoffen entdeckt worden.

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