Schicksal unklar

IS-Miliz entführt in Syrien 90 assyrische Christen

Ausland
24.02.2015 15:30
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat im Nordosten Syriens nach Angaben von Aktivisten mindestens 90 assyrische Christen verschleppt. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mitteilte, griffen IS-Kämpfer am Montag zwei Dörfer in der Provinz Hassaka an. Die assyrischen Christen machen etwa fünf Prozent der Bevölkerung Syriens aus.

Die Terrormiliz hatte Montag früh nordwestlich von Al-Hassaka Dörfer angegriffen und einige Gebiete eingenommen, in denen mehrheitlich assyrische Christen wohnen. Zahlreiche Menschen seien geflohen, so die Menschenrechtler.

Die Ortschaften Tal Shamiran und Tal Hermus waren zuvor unter kurdischer Kontrolle gestanden. Wohin die Dschihadisten die Christen verschleppten, konnte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, nicht zu sagen. Seine in Großbritannien ansässige Organisation stützt sich auf ein dichtes Netz von Informanten in Syrien. Ihre Angaben können allerdings von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

Kurdische Einheiten auf dem Vormarsch
Große Teile der Provinz Hassaka werden teils von kurdischen Milizen, teils von IS-Kämpfern kontrolliert. Seit einigen Tagen sind die syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten auf dem Vormarsch. Ihr Ziel ist es, Tal Hamis wieder einzunehmen, die in der Gewalt der IS-Dschihadisten steht und außerdem Luftangriffen der von den USA geführten Anti-IS-Koalition ausgesetzt ist.

Der UN-Menschenrechtsrat hatte den IS-Extremisten am Montag in einem Bericht vorgeworfen, systematisch Angehörige bestimmter ethnischer und religiöser Gruppierungen anzugreifen, um sie zu vernichten. Dazu würden unter anderem Jesiden, Kurden, Turkmenen und Christen gehören. Die Bluttaten der Terrormiliz im Irak erfüllen nach Einschätzung der UN-Experten wahrscheinlich den Tatbestand des Völkermords.

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