Juncker stellt fest:
“Hühnerhaufen” ist effektiver als EU-Verteidigung
Der Kommissionspräsident geht nicht davon aus, dass Europa schnell eine eigene Armee schaffen wird. Er plädiere für eine europäische Armee als "Langzeitprojekt", denn dies sei nichts, "was morgen früh um elf Uhr aus dem Boden gestampft werden" könne, erklärte Juncker bei einem Forum zur politischen Neuordnung Europas.
"Europa ist noch nicht so weit"
Von einem "Ruck" in dieser Frage sei bisher nichts zu spüren, meinte Juncker mit Blick auf den EU-Gipfel im Juni, bei dem die Staats- und Regierungschefs über eine Stärkung der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik - kurz GASP - beraten wollen. Die mittel- und osteuropäischen Staaten setzten in der Verteidigung vor allem auf die NATO, und dies sei auch richtig, sagte Juncker. Europa sei schlicht "noch nicht so weit" - dies zeige sich etwa daran, dass die Länder nicht einmal bei der militärischen Beschaffung effektiv zusammenarbeiteten.
EU-Armee scheint in weiter Ferne
Die Idee einer europäischen Armee wird in der EU immer wieder diskutiert. Bisher gilt ein solcher Schritt allerdings als undenkbar, weil es in Ländern wie in Großbritannien entschiedenen Widerspruch gibt. Juncker hatte zuletzt Anfang März vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts für eine europäische Armee geworben. Diese könne "Russland den Eindruck vermitteln, dass wir es ernst meinen mit der Verteidigung der Werte der Europäischen Union", sagte der Luxemburger damals.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.