Lage entspannt sich

Hongkong: Studenten lenken ein, Blockade beendet

Ausland
06.10.2014 07:03
Nach dem Einlenken der Studenten in Hongkong und der Aufhebung eines Teils ihrer Barrikaden ist Montag früh wieder etwas Normalität in die asiatische Finanz- und Wirtschaftsmetropole eingekehrt. Ungehindert konnten Regierungsbeamte an nur noch wenigen Demonstranten vorbei zur Arbeit gehen, während auch Mittelschulen in den betroffenen Gebieten laut lokalen Medien wieder öffnen konnten.

Die Studenten erfüllten damit wie bereits am Sonntag angekündigt das Ultimatum der Regierung, die eine Aufhebung zumindest eines Teils der Blockaden gefordert hatte, damit die Regierung ihre Arbeit wieder aufnehmen kann und Kinder wieder zur Schule gehen können. Zuvor hatte die von der chinesischen Zentralmacht eingesetzt Regierung gedroht, die Polizeikräfte seien entschlossen, "alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die soziale Ordnung wiederherzustellen".

Ein Ausweg aus der größten Krise in Hongkong seit der Rückgabe der damaligen britischen Kronkolonie 1997 an China ist weiter dennoch nicht in Sicht. Gewalt gegen friedliche Demonstranten hatte am Wochenende die Kundgebungen für mehr Demokratie in Chinas Sonderverwaltungsregion überschattet. 165 Menschen wurden dabei verletzt.

Angriffe von Schlägertrupps
Seit Freitagabend nahm die Polizei eigenen Angaben zufolge 30 Männer und eine Frau im Alter von 19 bis 71 Jahren fest. Es gab Angriffe von angeheuerten Schlägern, 19 Personen wurden festgenommen. Acht von ihnen haben laut Polizei Verbindungen zu mafiaähnlichen, Triaden genannten Unterweltgruppen. An einer Massendemonstration gegen Gewalt und für freie Wahlen in Hongkong nahmen am Samstagabend Zehntausende Menschen teil.

Die Proteste hatten sich an Beschlüssen des Pekinger Volkskongresses entzündet. 2017 soll demnach zwar erstmals eine direkte Wahl im traditionell westlich geprägten Hongkong erlaubt sein, den Wählern wird aber eine freie Nominierung der Kandidaten verweigert. Die Reform geht den Aktivisten auf den Straßen Hongkongs nicht weit genug. China hatte den Hongkongern vor dem Souveränitätswechsel nicht nur Autonomie, sondern auch freie Wahlen in Aussicht gestellt. Die kommunistische Führung in Peking äußert sich derzeit jedoch kompromisslos.

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