"Wir kommen zurück"

Hongkong: Letztes Protestlager geräumt

Ausland
15.12.2014 14:07
Nach gut elf Wochen Protesten hat Hongkongs Polizei am Montag auch das letzte Lager jener Aktivisten geräumt, die für mehr Demokratie auftraten. Nur noch ein gutes Dutzend Demonstranten harrte am Montag im Geschäftsviertel Causeway Bay aus, als die Polizei ihre Barrikaden, Zelte und Transparente entfernte. Verwaltungschef Leung Chun Ying erklärte die "Episode illegaler Besetzungen" für beendet.

"Wir kommen zurück" und "Kämpft bis zum Ende", rief die Gruppe bei ihrer Festnahme. Das Lager in Causeway Bay war das kleinste von drei Protestlagern, die Ende September von der Demokratiebewegung in der Innenstadt errichtet worden waren. Eine Putzkolonne räumte am Montag die letzten Überreste des Lagers fort. Die Polizei öffnete die umliegenden, seit Wochen gesperrten Straßen wieder für den Verkehr.

Das größte Lager im Viertel Admirality war schon am Donnerstag geräumt worden, wobei mehr als 200 Demonstranten festgenommen wurden. Am Montag waren es noch einmal 17 Demonstranten, die sich nicht gegen ihre Festnahme wehrten.

Ärger über Blockaden größer als Unterstützung des Protests
Zu Beginn der Proteste gab es breite Unterstützung, an manchen Tagen gingen Zehntausende auf die Straße, um vollständige Wahlfreiheit einzufordern. Doch sie erreichten keine Zugeständnisse seitens der Hongkonger Verwaltung und der Regierung der Volksrepublik China. In den vergangenen Wochen verlor die Bewegung zusehends an Rückhalt in der Bevölkerung. Viele Bürger waren verärgert über die Blockade wichtiger Verkehrsstraßen in der Innenstadt.

Die von Studierenden angeführte Demokratiebewegung fordert freie Wahlen in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die Zentralregierung in Peking will den Bürgern der früheren britischen Kolonie zwar 2017 erstmals erlauben, den Verwaltungschef zu wählen, zuvor aber selbst die Kandidaten bestimmen.

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