Treffen mit Castros

Hollande wirbt für Kubas Öffnung

Ausland
12.05.2015 12:35
Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande hat bei seinem ersten Besuch auf Kuba für den Dialog mit dem sozialistischen Karibikstaat plädiert. In Havanna unterstützte Hollande am Montag demonstrativ die kubanische Öffnungspolitik der vergangenen Jahre. Nach dem diplomatischen Neustart zwischen den USA und Kuba solle es zudem zu einem Ende des US-Embargos kommen. Hollandes Besuch ist der erste eines westlichen Staatschefs seit der im Dezember eingeleiteten US-Annäherung an Kuba.

Im Zuge seines eintägigen Besuchs traf der französische Präsident sowohl Amtskollegen Raul Castro als auch dessen Bruder Fidel. Der 88-Jährige ist seit Jahren nur noch selten öffentlich zu sehen. 2006 übertrug er krankheitsbedingt die Regierungsgeschäfte an seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Raul.

Hollande: Frankreich will alles für Ende der Sanktionen tun
Hollande sagte während einer Rede an der Universität von Havanna, Frankreich werde alles tun, um zum Ende der seit den 1960er-Jahren bestehenden US-Wirtschaftssanktionen beizutragen. Daher interessiere sich sein Land sehr für die gegenwärtige kubanische Öffnungspolitik, so der französische Staatschef. Hollande warb in Havanna auch für die Annäherung zwischen Kuba und der EU. Brüssel hatte im April 2014 Verhandlungen mit Havanna über ein Abkommen über einen politischen Dialog aufgenommen.

Wirbel und Dementi nach Bericht über Erdöl-Deal
Ein Bericht im kubanischen Staatsfernsehen sorgte während des Staatsbesuch für gehörigen Wirbel. Der Sender hatte gemeldet, der französische Erdölkonzern Total habe am Montag mit dem Staatsmonopolisten CubaPetroleo eine Vereinbarung zur Erkundung kubanischer Gewässer unterzeichnet. Tatsächlich reiste Hollande mit Wirtschaftsvertretern nach Kuba, das vor seiner Küste große Ölvorkommen vermutet.

Das französische Unternehmen dementierte am Dienstag den Bericht. "Total weist entschieden zurück, mit Kuba eine Vereinbarung zur Offshore-Erkundung abgeschlossen zu haben", sagte ein Sprecher. Total suche auch derzeit nicht vor Kuba nach Öl. Der Verkauf von Öl-Spezialprodukten in Kuba sei ebenfalls sehr begrenzt. Eine Vereinbarung dieser Service-Sparte könnte Insidern zufolge aber Auslöser für die TV-Meldung gewesen sein.

Papst besucht im September Kuba
Am Montag wurde auch bekannt, dass Papst Franziskus vom 19. bis 21. September auf Kuba sein wird. Vor einer Reise in die USA soll der Argentinier neben Havanna auch Holguin und Santiago de Cuba im Osten des Landes besuchen. Der Vatikan hatte den Besuch bereits Ende April angekündigt. Bei der Annäherung zwischen Havanna und Washington hatte der Papst eine wichtige Rolle als Vermittler gespielt. Beide Länder verhandeln derzeit über die Eröffnung regulärer Botschaften nach einer jahrzehntelangen Eiszeit.

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