Im Irak aufgespürt

Hochrangiges IS-Mitglied bei US-Luftschlag getötet

Ausland
23.06.2015 07:32
Die US-Armee hat nach eigenen Angaben im Irak ein einflussreiches Mitglied der Dschihad-Miliz Islamischer Staat getötet, das auch in den Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi im Jahr 2012 verwickelt gewesen sein soll. Der Tunesier Ali Awni al-Harzi sei bei einem Luftangriff am 15. Juni in Mossul getötet worden, teilte das Pentagon am Montag mit.

Harzi sei ein "Dschihadist mit weitreichenden Verbindungen zum internationalen Terrorismus" gewesen, erklärte Pentagon-Sprecher Steve Warren. Der Tunesier wurde unter anderem wegen einer mutmaßlichen Verwicklung in den Angriff auf die US-Vertretung in Bengasi gesucht, bei der am 11. September 2012 der damalige US-Botschafter in Libyen, Chris Stevens, sowie drei weitere US-Bürger getötet worden waren. Im Dezember 2012 befragten ihn dazu vier Beamte der US-Bundespolizei FBI in Tunis, auch ein Gericht in der tunesischen Hauptstadt prüfte den Fall, bevor Harzi im Jänner 2013 freikam.

Rekrutenanwerbung und Planung von Angriffen
Im September 2013 soll Harzi über einen Vermittler im Golfstaat Katar rund zwei Millionen Dollar (rund 1,76 Millionen Euro) für den IS eingetrieben haben. Er soll außerdem den Auftrag erteilt haben, einen größeren Angriff gegen einen Kommandanten der UN-Mission im Libanon (UNIFIL) zu planen. Harzi arbeitete nach US-Angaben eng mit Dschihadisten mit Verbindungen zum IS in Nordafrika und im Nahen Osten zusammen. Er soll für den IS Rekruten angeworben haben.

Bruder ebenfalls auf Fahndungsliste der USA
Harzis Bruder Tariq wird ebenfalls von den USA gejagt. Das Kopfgeld für ihn beträgt rund drei Millionen Dollar (rund 2,7 Millionen Euro). Im vergangenen September hatte das US-Finanzministerium Tariq als "hochrangiges IS-Mitglied" eingestuft. Er habe sich als einer der Ersten überhaupt der Dschihadistenmiliz angeschlossen und sei zum "Emir" für die Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei ernannt worden. Den Angaben zufolge half Harzi Europäern, die sich dem IS anschließen wollten, bei der Einreise über die Türkei nach Syrien. Diese Aktivitäten wurden mittlerweile durch die in der Vorwoche verkündete Rückeroberung von Tal Abjad durch kurdische Kämpfer erschwert. Die syrische Stadt an der Grenze zur Türkei galt bisher als wichtiges Einfallstor für ausländische Dschihadisten.

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