Wirbel um Tonbänder

Hillary Clinton machte sich über Sex-Opfer lustig

Ausland
22.06.2014 15:38
Konservative Kreise in den USA versuchen offenbar mit allen Mitteln, Hillary Clintons Kandidatur bei der Präsidentenwahl im Jahr 2016 zu verhindern. Dafür kramen sie derzeit wieder eifrig in ihrer Vergangenheit herum und stießen dabei auf bisher unveröffentlichte Tonbandaufnahmen, auf denen Clinton über einen Fall aus ihrer frühen Anwaltszeit berichtet. Darin ging es um die Vergewaltigung einer damals Zwölfjährigen. Clinton verteidigte den Angeklagten mit allen juristischen Tricks - und über diese spricht sie ganz offen und zum Teil recht amüsiert.

Der Mitschnitt einer Interview-Serie mit dem Reporter Roy Reed aus den frühen 1980er-Jahren wurde nun auf der konservativen Website "Washington Free Beacon" veröffentlicht. Die damals bereits als Senatorin von Arkansas tätige Demokratin erzählt in dem Gespräch ganz offen über ihre Anfänge als Rechtsanwältin - so auch über den Fall des 41-jährigen Thomas Alfred Taylor, der im Jahr 1975 mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert wurde und sich vor Gericht verantworten musste. Beim Opfer handelte es sich um ein damals zwölfjähriges Mädchen.

Strafausmaß mit juristischen Tricks massiv reduziert
Zwar sprachen die Beweise ganz klar gegen ihren Mandanten - auch sie selbst war offenbar von der Schuld des Mannes überzeugt -, dennoch gelang es Clinton mit zahlreichen juristischen Tricks, das Strafausmaß auf lediglich ein Jahr Haft herabzusetzen. Besonders hervorgestrichen wird von der konservativen Website aber die Art und Weise, wie die Ex-First-Lady und ehemalige US-Außenministerin den Prozess und das Rundherum schildert.

In einer Passage nämlich meint Clinton, sie habe spätestens nach dem erfolgreich bestandenen Lügendetektortest ihres Mandanten jeden Glauben an diese Methode der Wahrheitsfindung verloren. An einer anderen Stelle wiederum kichert sie, als sie schildert, wie sie es schaffte, eine Panne des DNA-Labors juristisch für ihre Verteidigung auszunützen. Dabei handelte es sich um Spuren auf der Unterhose des Angeklagten. Nach der Analyse hatte die Unterwäsche ein Loch an genau jener Stelle, wo sich der Beweis befunden hatte. Die entsprechende Stelle wurde herausgeschnitten und stand plötzlich vor Gericht nicht mehr zur Verfügung. Das war natürlich ebenfalls ein gefundenes Fressen für die Verteidigerin.

Opfer als "emotional labile Person" beschrieben
Während des Prozesses versuchte Clinton, das Opfer als unzurechnungsfähig darzustellen, machte sich sogar zeitweise über das Mädchen lustig, wie "Washington Free Beacon" berichtet. Zu diesem Zweck zitiert die Website aus einer eidesstattlichen Erklärung der Verteidigung, in welcher es unter anderem heißt: "Es handelt sich um eine emotional labile Person, (...) die in der Vergangenheit immer wieder falsche Anschuldigungen gegen Personen gemacht hat, die ihren Körper angegriffen haben sollen."

Der Angeklagte ist mittlerweile tot. Das Opfer lebt noch und hat sich vor Kurzem anlässlich der aufgetauchten Aufnahmen zu Wort gemeldet. "Hillary Clinton zerrte mich durch die Hölle", meinte die heute 52-Jährige kürzlich gegenüber dem Nachrichtenportal "Daily Beast". In konservativen Medien ist die Causa derzeit ein heißes Thema. Clintons Gegner versuchen offenbar, ihr Image als Kämpferin für die Rechte von Frauen und Kindern zu beschädigen.

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