In Kleidung entdeckt

Hilferufe: Modekette geht von Schwindel aus

Ausland
27.06.2014 20:48
Die Billig-Modekette Primark geht jetzt nach den jüngsten Vorwürfen in Sachen Arbeitsbedingungen in die Offensive: Das Unternehmen hält die kürzlich aufgetauchten Hilferufe von Textilarbeitern aller Wahrscheinlichkeit nach für gefälscht. Zwei der eingenähten Zettel seien eindeutig gleicher Herkunft, obwohl das eine Kleidungsstück in Rumänien, das andere in Indien hergestellt worden sei, hieß es am Freitag.

Beide Kleidungsstücke, in denen Hilferufe eingenäht waren, seien laut den Ermittlungen der Modekette 2013 in derselben Filiale im walisischen Swansea verkauft worden, teilte Primark in Dublin mit. Im selben Jahr habe es in Swansea eine Ausstellung solcher Etiketten gegeben, bei der Besucher ermutigt worden seien, sie in Kleidung einzunähen. Die Untersuchung des Vorfalls habe Primark zu der Schlussfolgerung geführt, dass es sich wahrscheinlich um einen Streich handele.

Weitere Ermittlungen in Nordirland
Auf die unterschiedlichen Herkunftsländer der beiden Kleidungsstücke in Swansea hatte das Unternehmen bereits am Mittwoch hingewiesen. Ein weiterer derartiger Hilferuf, der zuletzt in Nordirland aufgetaucht war, werde noch untersucht, hieß es weiter. Ermittelt werde dazu in Großbritannien und in China. Primark betonte erneut, dass sich das Unternehmen für gute Arbeitsbedingungen in den Herstellerländern einsetzt.

Von den Hilferufen, die in Kleider und Hosen eingenäht waren, hatten Kunden berichtet. "Forced to work exhausting hours" (zur Arbeit bis zur Erschöpfung gezwungen) stand auf einem Zettel, "Degrading working conditions" (erniedrigende Arbeitsbedingungen) auf einem anderen. In Nordirland soll eine Botschaft gar zusammen mit einem Gefangenenausweis aus einem chinesischen Arbeitslager vernäht worden sein.

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