Im Keller entdeckt

Hier wird ein Weltkriegspanzer aus Villa geborgen

Ausland
02.07.2015 21:59
Ungewöhnlicher Einsatz in Deutschland: Mit zwei Bergepanzern der Bundeswehr ist am Donnerstag ein Weltkriegspanzer aus einem Wohnhaus in Schleswig-Holstein abtransportiert werden. Die Aktion, um das Modell vom Typ Panther aus einer Villa in Heikendorf nahe Kiel zu holen, dauerte mehrere Stunden und machte Millimeterarbeit erforderlich. Ermittler hatten das Gerät am Vortag im Keller des Hauses sichergestellt.

Nur selten kommen Fahnder in eine Situation, in der sie einen Panzer als Beweismittel sicherstellen müssen. Und so war das, was am Donnerstag in Heikendorf zu sehen war, alles andere als Routine, berichteten deutsche Medien von dem ungewöhnlichen Einsatz von Polizei und Bundeswehr, zu dem sich auch zahlreiche Schaulustige in der Ortschaft eingefunden hatten.

Seit den Morgenstunden hatten sich die Ermittler der Kieler Staatsanwaltschaft abgemüht, den Weltkriegspanzer aus der Villa eines 70-jährigen Sammlers zu holen. Zwei Bergepanzer der Bundeswehr waren angerückt, um den Koloss aus der Kellergarage zu holen. Es sei Millimeterarbeit gewesen, sagte ein Sprecher. Am späten Nachmittag konnte der Panzer vom Typ Panther schließlich abtransportiert werden.

"Der Einsatz erscheint in vollem Umfang angemessen", sagte Heikendorfs Bürgermeister Alexander Orth. Der Panzer sei auch nicht der einzige Grund für den Einsatz gewesen. So seien auch Waffen und ein Torpedo sichergestellt worden. Gegen den Besitzer werde wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Die Behörden waren im Zuge von Ermittlungen wegen nach Jahrzehnten wieder aufgetauchter Nazi-Kunst auf die Spur des Verdächtigen gekommen.

Anwalt weist Vorwürfe zurück: Panzer schießt nicht mehr
Der Anwalt des Mannes wies die Vorwürfe allerdings zurück. Sein Mandant besitze zwar einen Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg, dieser sei jedoch demilitarisiert worden, schieße also nicht mehr. Das Gleiche gelte auch für das andere militärische Gerät im Haus des Mannes, daher verstoße er auch nicht gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

In dem Ort in der Kieler Bucht jedenfalls war der Panzer des 70-Jährigen schon bekannt, so Bürgermeister Orth: Der Mann habe ihn bei einer Schneekatastrophe im Jahr 1978 ausgefahren.

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