Attacken nehmen zu

Hier lernen Rabbis Selbstverteidigung

Ausland
26.02.2015 11:11
In den letzten Jahren haben Übergriffe auf jüdische Mitbürger und auch Rabbis in Europa dramatisch zugenommen: In Frankreich etwa verdoppelte sich 2014 die Anzahl der Attacken, auch in Deutschland gibt es immer mehr traurige Vorfälle dieser Art. Die Konferenz der europäischen Rabbis in Prag hatte diesmal daher zwei Spezialkurse im Angebot: Selbstverteidigung und Erste Hilfe.

Die Kurse wurden heuer erstmals angeboten. Organisator Rabbi Menachem Margolin erklärte dazu, dass jüdische Organisationen nun damit beginnen, die Selbstverteidigung in ihre eigenen Hände zu nehmen, da sie sich von Europas Regierungen zu wenig geschützt empfinden. "EU-Regierungen stecken den Kopf in den Sand, anstatt das Phänomen des Antisemitismus endlich anzugehen", so Margolin.

Deutscher Zentralrat der Juden rät von Kippa ab
In Deutschland hat erst am Donnerstag der Präsident des Zentralrats der Juden davon abgeraten, in überwiegend von Muslimen bewohnten Vierteln einiger Städte die Kippa zu tragen. Juden sollten sich zwar nicht aus Angst verstecken, die Frage sei aber, "ob es tatsächlich sinnvoll ist, sich in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil, als Jude durch das Tragen der Kippa zu erkennen zu geben - oder ob man da besser eine andere Kopfbedeckung trägt", erklärte Josef Schuster. Es sei eine Entwicklung, die er so vor fünf Jahren nicht erwartet habe, und die schon auch ein wenig erschreckend sei.

Konferenz 1956 gegründet, zwei Treffen pro Jahr
Die Konferenz der europäischen Rabbis wurde 1956 auf britische Initiative gegründet und versammelt rund 700 jüdische Gelehrte aus Synagogen in ganz Europa. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die religiösen und politischen Rechte der Juden in Europa zu verteidigen. Zweimal im Jahr finden Treffen in einer der europäischen Hauptstädte statt.

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