Attentat auf Mädchen
Hauptverdächtiger im Fall Malala ausgeforscht
Der 23-jährige Atta Ullah Khan stammt, wie auch die sechs vor Kurzem verhafteten Personen, aus dem Swat-Tal im Nordwesten Pakistans, der als Rückzugsgebiet der islamistischen Taliban gilt. Khans Aufenthaltsort sei aber derzeit unbekannt.
Laut CNN habe der Hauptverdächtige, der Physik und Chemie studierte, der Hochschulverwaltung mehrere verschiedene Geburtsdaten zu seiner Person genannt. Neben den Verhafteten werden derzeit auch einige Familienmitglieder Malalas von der Polizei befragt. Diese gehören jedoch nicht zum Kreis der Verdächtigen.
"Nationalheldin" weiterhin in englischer Klinik
Das Schulmädchen, das von Kugeln am Kopf und am Hals getroffen worden war und seit dem Attentat als Heldin im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban gefeiert wird (siehe Infobox), befindet sich nach wie vor in der Universitätsklinik von Birmingham in England. Zwar kämpfe sie mit einer Infektion infolge der Verletzung, doch es gehe ihr schon besser, berichtete CNN.
Mutiger Protest gegen die Taliban-Herrschaft
Malala war schon vor dem gezielten Attentat landesweit bekannt. Sie kritisierte immer wieder in ihrem Online-Tagebuch unter einem Pseudonym die Herrschaft der Taliban. Ihr Protest gegen das Extremistenregime, das danach trachtete, eine mittelalterliche Gesellschaftsordnung zu etablieren, hielt so lange an, bis die pakistanische Regierung die Taliban aus dem Swat-Tal vertrieb. Bis dahin war Malala praktisch schon landesweit bekannt. Im Dezember 2011 wurde die damals 13-Jährige von der pakistanischen Regierung für ihren Einsatz um die Bildungschancen junger Mädchen in Pakistan geehrt.
Vor Attentat gab es schon mehrere Todesdrohungen
Unmittelbar nach dem Angriff auf die 14-Jährige bekannten sich die Taliban zu diesem. Ein Taliban-Sprecher erklärte, seine Organisation sei für den Angriff verantwortlich. "Sie ist ein westlich gesinntes Mädchen. Sie kritisiert uns immer. Wir werden jeden angreifen, der die Taliban kritisiert." Zudem habe die Organisation das Mädchen und ihre Familie mehrfach gewarnt.
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