Als Abschreckung

Hamas richtete 18 angebliche Spione öffentlich hin

Ausland
22.08.2014 22:27
Im Gaza-Krieg hat die radikalislamische Hamas bei öffentlichen Hinrichtungen 18 Menschen wegen angeblicher Kollaboration mit Israel erschossen. Es waren die ersten derartigen Exekutionen in der Region seit den 1990er-Jahren. Nachdem am Dienstag eine zehntägige Waffenruhe gebrochen worden war, kam es erneut zu schwerem gegenseitigem Beschuss. Israels Luftwaffe flog mehr als 25 Angriffe. Tags zuvor hatte die Armee drei ranghohe Hamas-Befehlshaber durch einen Luftangriff getötet.

Mit den Exekutionen sandte die Hamas nun ein Signal der Abschreckung in die eigenen Reihen. Sieben angebliche Kollaborateure wurden in Gaza vor den Augen von Moscheegängern erschossen, die das Gebäude verließen. Die Schützen trugen Masken und waren in Schwarz gekleidet. Die Gesichter der Getöteten waren bedeckt und ihre Hände gefesselt.

An der Wand neben den Leichen hing ein Zettel, der als "Urteil" des "Palästinensischen Widerstandes" ausgewiesen wurde. Darin hieß es über die Getöteten: "Sie belieferten den Feind mit Informationen über die Aufenthaltsorte von Kämpfern, Widerstandstunneln, Bomben, Häusern von Kämpfern und Orte von Raketen, und die Besatzer bombardierten diese Gegenden und töteten eine Reihe von Kämpfern."

Menschenrechtler fordern Behörden zum Eingreifen auf
Zuvor waren nach Angaben von Hamas-Vertretern vor einer ehemaligen Polizeiwache bei Gaza elf weitere Menschen erschossen worden, die ebenfalls mit Israel zusammengearbeitet haben sollen. Das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte verurteilte die Erschießungen als Exekutionen ohne Prozess und forderte die Behörden zum Eingreifen auf.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas, die von Israel als Terrorgruppe eingestuft wird, hat sich die Zerstörung des jüdischen Staates zum Ziel gesetzt. In dem Konflikt sind seit Anfang Juli mehr als 2.100 Menschen umgekommen, die meisten von ihnen Palästinenser.

Vierjähriger Israeli bei Granateneinschlag getötet
Am Freitag stieg die Zahl getöteter israelischer Zivilisten auf vier. Beim Einschlag einer Granate aus dem Gazastreifen in Israel kam laut Sicherheitskreisen ein vierjähriges Kind ums Leben. Der Bub sei in einem Kibbuz in der Nähe der Grenze ums Leben gekommen, hieß es. Israels Premier Benjamin Netanyahu kündigte daraufhin Vergeltungsschläge an. "Die Hamas wird einen hohen Preis für diesen Angriff zahlen", zitierte Netanyahus Sprecher Ofir Gendelman den Regierungschef auf Twitter.

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