Nach NATO-Ausschluss

“Halbe Leiche”: Russland spottet über Bündnis

Ausland
02.04.2014 11:45
Gelassen bis amüsiert hat Moskau auf den Beschluss der NATO am Dienstag, die Kooperation mit Russland bis auf weiteres auszusetzen, reagiert. Hochrangige Politiker bezeichneten die NATO als "halbe Leiche", der nun offenbar mithilfe der Krim-Krise "frisches Blut in die Adern" gepumpt werden solle.

Vizeregierungschef Dmitri Rogosin wiederum spottete, bei der Ankündigung der NATO könne es sich nur um einen Aprilscherz handeln. "Die NATO hat entschieden, die Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation bis Juni auf Eis zu legen. Und mitgeteilt hat sie dies am 1. April", schrieb der russische frühere Botschafter auf Twitter. Vom Kreml gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

US-Bank blockierte russischen Geldtransfer
Im Unterschied zum NATO-Ausschluss reagierte Moskau durchaus erbost auf eine von der US-Bank JP Morgan blockierte Zahlung der russischen Botschaft in Kasachstan an eine Versicherung. Man betrachte die "mit dem Vorwand antirussischer Sanktionen" begründete Blockierung der Überweisung durch das Geldinstitut als "inakzeptabel, illegal und absurd", erklärte der russische Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch am Mittwoch.

Washington müsse verstehen, dass "jegliche feindselige Handlung gegen russische Diplomaten" nicht nur ein grober Verstoß gegen internationales Recht, sondern auch "der Auftakt zu Vergeltungsmaßnahmen" sei, die ihre Auswirkungen auf die Arbeit der US-Botschaft in Russland nicht verfehlen werde, warnte Außenamtssprecher Lukaschewitsch. JP Morgan habe der US-Regierung mit dem Schritt daher "keinen Gefallen getan".

Verbindungen zu sanktionierter Bank Rossija
Dem Ministerium zufolge hatte JP Morgan eine Überweisung des russischen Botschafters in Astana an das russische Versicherungsunternehmen Sogaz blockiert. Sogaz hat Verbindungen zur russischen Bank Rossija, die auf der Liste der mit US-Sanktionen belegten Unternehmen steht.

Ratingagentur: Krim aus Bewertungsliste geflogen
Als weiteres finanzielles Druckmittel kann auch eine Abwertung der Kreditwürdigkeit der von Russland annektierten Halbinsel Krim durch die US-Ratingagentur Standard & Poor's gewertet werden. S&P stufte die Krim zunächst auf "D" (Zahlungsausfall) ab. Kurze Zeit später wurde die Bewertung komplett gestrichen. Die Streichung ist laut der Ratingagentur allerdings auf Anfrage der Krim-Regierung geschehen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele