"Schwarzer Montag"

Griechen-Pleite kostet uns acht Milliarden Euro

Ausland
29.06.2015 05:59
Über Griechenland bricht an diesem "schwarzen Montag" die Finanzkatastrophe herein. Die Euro-Zentralbank lässt keine neuen Euros mehr für Griechenland drucken. Somit geht den griechischen Banken das Geld aus. Die Griechen-Pleite kostet den österreichischen Steuerzahler acht Milliarden Euro.

Deutschland haftet als Rekord-Gläubiger mit 80 Milliarden Euro, Österreich mit mindestens acht. Diese Summe ergibt sich aus Haftungen an verschiedenen Rettungspaketen über einen Zeitraum von 20 Jahren, da Kredite verschiedene Laufzeiten haben. Dabei nicht inkludiert sind die insgesamt 90 Milliarden an Notkrediten, die die Euro-Zentralbank bisher gewährt hat, um die griechischen Banken "flüssig" zu halten.

Premier Alexis Tsipras kündigte am Sonntag bereits an, dass Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden. Darunter versteht man eine Obergrenze für Abhebungen und Überweisungen ins Ausland. Ausländische Besucher sollen aber weiter unbegrenzt Geld an Automaten abheben können, hieß es dann in der Nacht auf Montag. Zudem wurde in einer in Athen veröffentlichten amtlichen Mitteilung festgelegt, dass die Banken am Montag nicht öffnen werden. Die Bankenschließung gilt demnach bis nach dem Referendum über die Vorschläge der internationalen Geldgeber Griechenlands am kommenden Sonntag.

Abfuhr für Regierung bei der Volksabstimmung?
Unterdessen zeichnet sich in ersten Umfragen ein überraschendes Ja in der griechischen Bevölkerung zum letzten Spar- und Reformpaket der EU ab, das die Regierung zur Abstimmung vorlegt. Die Ergebnisse liegen zwischen 47 und 57 Prozent Pro gegenüber 29 bis 33 Prozent Kontra. Das hieße, die Griechen wollen im Euro unter den Brüsseler Bedingungen bleiben.

Pleite heißt nicht unbedingt "Grexit"
Die Staatspleite Griechenlands bedeutet nicht unbedingt den (sofortigen) Austritt aus dem Euro. Aus der Gemeinschaftswährung kann man nicht hinausgeworfen werden, sondern nur selbst austreten. Würde Griechenland keine Euro-Kredite mehr bekommen, könnte es eine Art Inlandswährung (mit Kupons, Schuldscheinen) ausgeben, die sofort bis zu 60 Prozent an Wert zum Euro verlieren würde.

Banger Blick auf Euro- und Börsen-Kurse
Der gesamte Euro-Raum der 19 Staaten bliebe zumindest formell aufrecht, griechische Löhne, Gehälter, Renten und Pensionen würden aber sofort viel weniger wert sein. Später könnte sich Griechenland dann entschließen, in einem geordneten Verfahren den Euro-Raum zu verlassen.

Mit Spannung wird am Montag auf die Kursentwicklung des Euro an den internationalen Börsen geblickt. Die Märkte in Asien und der Pazifikregion starteten mit Verlusten in die neue Woche. Japan, Singapur und Sydney öffneten am Montag mit deutlichem Minus. Finanzexperten rechnen mit Kurseinbrüchen zumindest in den ersten Stunden, aber mit einer Stabilisierung, wenn der erste Sturm vorüber ist.

Finanzminister Yanis Varoufakis hat einen Blitz-EU-Gipfel vorgeschlagen, um für Tsipras & Co. die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Mit Blick auf die deutsche Bundeskanzlerin sagte er: "Frau (Angela) Merkel ist jetzt gefordert."

Humanitäre Hilfe statt Finanzhilfe?
In den Reihen der EU mehrten sich am Wochenende die Stimmen, die angesichts des sozialen Notstands und der Verschärfung der Finanzkrise eine humanitäre Hilfe für Griechenland als notwendig erachten.

Kommentar: Ideologen, Basar-Trickser, Brandstifter
Geschieht meinem Vater schon recht, wenn ich mir die Hände erfriere; warum kauft er mir keine Handschuhe: Auf so einem Kinderniveau haben sich Tsipras und sein Spieltheoretiker Varoufakis kräftig bei dem Versuch verzockt, die Geldgeber zu erpressen.

Haben sie wirklich gezockt, oder sind es nicht vielmehr verblendete Ideologen eines National-Sozialismus; unfähig zu Kompromissen? Ein Geisterfahrer ist immer der Meinung, dass die anderen in die falsche Richtung fahren.

Es ist erstaunlich, wie skrupellos diese Marxisten mit dem Schicksal des Volkes umgehen, geschweige denn mit dem "kapitalistischen" Europa: echte Brandstifter.

Wie wird sich nun das Volk im kommenden Referendum entscheiden, zu welchem die Regierung eine Nein-Empfehlung gegen Brüssel ausgegeben hat? Bei der letzten Wahl hatte die Syriza als stärkste Partei 34 Prozent erhalten. Es verstärkt sich der Eindruck, dass die Griechen bei dem Referendum nicht unbedingt ihrer Regierung folgen.

Tsipras & Co. werden nicht müde zu predigen, als Super-Demokraten seien sie ihren Wahlversprechen und ihrem Volk verpflichtet. Dabei blenden sie aus, dass 18 andere Euro-Regierungen ebenso ihren Völkern verpflichtet sind.

Verblendete Ideologie macht eben blind, aber ebenso hat diese Basar-Trickser Tsipras & Co. der Mut verlassen, selbst die Verantwortung für ihren Scherbenhaufen zu übernehmen.

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