Todesstrafe droht

Fünf Vergewaltiger der jungen Inderin angeklagt

Ausland
03.01.2013 14:54
In Neu-Delhi sind am Donnerstag fünf der sechs Vergewaltiger einer jungen Inderin angeklagt worden. Die Männer müssen sich unter anderem wegen Mordes, Entführung und Vergewaltigung verantworten, wie ein ermittelnder Polizeibeamter mitteilte. Außerdem sollen sie versucht haben, nach der Tat Beweismittel zu vernichten. Die Beschuldigten waren nicht im Gerichtssaal anwesend. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe.

Der sechste Täter wird separat angeklagt werden, da man davon ausgeht, dass er noch minderjährig ist und daher vor ein Jugendgericht gestellt werden muss. Für die fünf nun Angeklagten wurde indessen für Samstag eine erneute Anhörung angesetzt.

Vater: "Monster sollen gehängt werden"
Nach der brutalen Vergewaltigung und Misshandlung der jungen Frau hatte der Vater den Tod durch den Strang für die Täter gefordert. "Das ganze Land verlangt, dass diese Monster gehängt werden."

Durch die am Donnerstag verhängte Anklage droht ihnen nun auch tatsächlich die Todesstrafe. Der Tod durch den Strang wird in Indien allerdings nur sehr selten vollstreckt. Zum ersten Mal seit acht Jahren war dies im November geschehen, als der überlebende Attentäter der Anschläge von Mumbai mit dem Tode bestraft wurde (siehe Infobox).

23-Jährige brutalst vergewaltigt und misshandelt
Die inzwischen gestorbene 23-jährige Studentin war Mitte Dezember in einem Kleinbus in der Hauptstadt Neu-Delhi von mehreren Männern vergewaltigt, mit Eisenstangen misshandelt und aus dem fahrenden Fahrzeug geworfen worden. Ihr Begleiter wurde ebenfalls verletzt.

Polizeiangaben zufolge versuchte der Fahrer des Busses auch noch, die Frau zu überfahren. Sie konnte jedoch von ihrem Freund noch rechtzeitig zur Seite gezogen werden. Danach kämpfte die Studentin fast zwei Wochen lang um ihr Leben. Am Samstag erlag sie allerdings ihren schweren Verletzungen.

Proteste nach "monströsem Verbrechen"
Das brutale Vorgehen der Täter hatte in Neu-Delhi und anderen indischen Städten zahlreiche Demonstrationen ausgelöst. Der Regierung wird vorgehalten, zu wenig gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen zu tun. Frauenrechtlern zufolge werden in Indien Vergewaltigungen nur selten bestraft.

Ministerpräsident Manmohan Singh war heftig dafür kritisiert worden, dass er sich lange nicht zu der Vergewaltigung geäußert hatte. Nach den Protesten hatte er dann aber zur Ruhe gemahnt und die Tat ein "monströses Verbrechen" genannt. In einer TV-Ansprache hatte er zudem versichert, er werde alles tun, um Schutz und Sicherheit für Frauen in Indien sicherzustellen. In Indien wird Polizeidaten zufolge rund alle 20 Minuten eine Frau vergewaltigt.

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