Reporter enthauptet

Foleys Mutter erhebt schwere Vorwürfe

Ausland
13.09.2014 15:26
Die Mutter des von der Terrormiliz Islamischer Staat enthaupteten US-Reporters James Foley hat dem US-Sicherheitsrat Einschüchterung vorgeworfen. Ein Offizier des Rates habe ihrer Familie drei Mal deutlich gemacht, sie könne strafrechtlich belangt werden, wenn sie ein Lösegeld für den Entführten zahle, sagte Diane Foley US-Medien. Die Regierung in Washington wies jegliche Vorwürfe zurück.

"Wir haben das als Drohung aufgefasst und es war schockierend", sagte Diane Foley dem Sender CNN in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview. Zudem sei der Familie mitgeteilt worden, dass keine Gefangenen im Austausch für Foley freigelassen würden und die US-Regierung auch keine militärischen Mittel einsetzen werde. Auch sei ihr gesagt worden, sich nicht an die Medien zu wenden, sondern darauf zu "vertrauen, dass die Sache geregelt werde". Ihr Sohn habe bis zuletzt darauf vertraut, dass sein Land ihm zu Hilfe komme, sagte Foley. "Ich denke, unsere Bemühungen, Jim freizubekommen, waren lästig."

Washington dementiert
Vom Nationalen Sicherheitsrat hieß es, Foleys Familie sei lediglich informiert worden, dass US-Gesetze die Finanzierung von Terroristen verböten. Von strafrechtlicher Verfolgung sei keine Rede gewesen. Die US-Regierung verteidigte ihren Umgang mit dem Fall. Man habe alles Mögliche getan, um den Journalisten in die USA zurückzubringen, sagte die Sprecherin des US-Außenamts, Marie Harf, laut CNN. Man habe eng mit der Familie des 40-Jährigen sowie mit seinem Arbeitgeber, der Online-Nachrichtenagentur GlobalPost, zusammengearbeitet.

"Alle Ratschläge, die dieses oder andere Ministerien den Familien geben, was sie in solchen Situationen tun sollten, basieren einzig darauf, was das Beste ist, um ihren Lieben wieder nach Hause zu bringen", sagte Harf. Jede gegenteilige Behauptung sei falsch.

Obama-Sprecher bekräftigt Haltung der Regierung
Der Sprecher des US-Präsidenten Barack Obama, Josh Earnest, wollte Einzelgespräche von Offiziellen mit Foleys Angehörigen nicht kommentieren. Er bekräftigte aber die Haltung der US-Regierung: Im Gegensatz zu europäischen Staaten lehnen es die USA kategorisch ab, Geiseln mit Lösegeld freizukaufen.

Die Familie von Foley gründete unterdessen eine Stiftung, um Entführungsopfer und US-Krisenreporter zu unterstützen. Foleys Eltern hoben den James W. Foley Legacy Fund am Freitag mit ganzseitigen Zeitungsanzeigen und einer Website aus der Taufe. Spender sollen das unterstützen, wofür sich ihr Sohn sein Leben lang eingesetzt habe.

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