Teenager erschossen

Ferguson: Kundgebung für weißen Polizisten

Ausland
24.08.2014 11:34
Der Unmut über die tödlichen Schüsse auf einen jungen Schwarzen in der US-Kleinstadt Ferguson hat am Wochenende erstmals Unterstützer beider Seiten auf die Straße getrieben. In St. Louis demonstrierten am Samstag rund 100 Menschen für den weißen Polizisten, der den Jugendlichen Michael Brown erschossen hatte. In der Nacht zum Samstag hatte es auch in Ferguson - ein Vorort von St. Louis - wieder Kundgebungen für Brown gegeben, es blieb dort aber ruhig.

Mit Schildern und Sprechchören forderten die Unterstützer von Darren Wilson die Unschuldsvermutung für den Polizisten, der nach den Schüssen auf Brown untergetaucht war. "Wir mögen die Polizisten", riefen die Demonstranten, die sich in einem südlichen Bezirk von St. Louis im Bundesstaat Missouri versammelt hatten. Einige trugen T-Shirts mit dem Namen des 28-jährigen Beamten.

Dort blieb es in der Nacht zum Samstag ruhig, wie die Polizei mitteilte. Demnach gab es keine einzige Festnahme, nachdem es in den Nächten zuvor zu teils schweren Krawallen und Plünderungen gekommen war. Am Montag soll die Beerdigung von Brown stattfinden, der am 9. August von Wilson erschossen worden war - dann rechnet die Polizei mit neuen Demonstrationen.

Im New Yorker Bezirk Staten Island gingen am Samstag außerdem Tausende Menschen für den schwarzen Familienvater Eric Garner auf die Straße. Der 43-Jährige war Mitte Juli bei der Festnahme durch mehrere Polizisten gestorben. Unter anderem rang der unter Asthma leidende Mann am Boden liegend um Luft, wie später auf einem Amateurvideo zu sehen war. Viele Demonstranten würdigten auf ihren Schildern neben Garner auch den in Ferguson getöteten 18-jährigen Brown.

Obama lässt Militär-Ausstattung von Polizisten prüfen
US-Präsident Barack Obama lässt nach den Auseinandersetzungen die Ausstattung örtlicher Polizisten mit militärischer Ausrüstung überprüfen, wie die "Washington Post" und die "New York Times" am Samstag unter Berufung auf Regierungsbeamte berichteten. Die Polizei in Ferguson war bei den Demonstrationen mit schwerer Schutzausrüstung, gepanzerten Fahrzeugen und Sturmgewehren aufgetreten, wie sie US-Soldaten im Irak und Afghanistan tragen. Diese "Militarisierung" der Polizei hatte verbreitet Kritik ausgelöst.

Den Berichten zufolge geht es bei der Überprüfung um ein Bundesprogramm, nach dem städtische Polizeiabteilungen seit Jahren unter anderem mit Zelten, Flugzeugen, gepanzerten Fahrzeugen, Granatenwerfern und anderen Waffen aus Militärbeständen versorgt werden. Untersucht werde jetzt, ob dieses Programm "angemessen" sei und die Empfänger für den Umgang mit der Ausrüstung gut genug ausgebildet worden seien.

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