Tragödie in Syrien

Familien ausgelöscht: Kinder nicht identifizierbar

Ausland
28.08.2013 12:12
Es ist eine der vielen tragischen Geschichten des syrischen Bürgerkriegs: 20 der bei dem Giftgasangriff vom letzten Mittwoch in einem Vorort von Damaskus getöteten Kinder können nach den Angaben eines Sanitäters nicht identifiziert werden, weil ihre gesamten Familien ausgelöscht wurden. Eines der jüngsten Opfer, dessen Name unbekannt bleiben wird, ist ein erst einen Monat altes Mädchen.

600 Patienten wurden in dem Feldkrankenhaus von Irbin, einem nordöstlichen Vorort von Damaskus, seit dem Giftgasangriff vor einer Woche betreut. Für viele Betroffene kam jedoch jede Hilfe zu spät - über 1.300 Zivilisten sollen bei der Attacke ums Leben gekommen sein, darunter viele Kinder.

20 von ihnen werden wohl nicht mehr identifiziert, wie ein Video des syrischen Filmemachers Humam Husari belegen soll, der es laut "Daily Mail" an ITV News weitergab. Husari führte laut der TV-Station ein Interview mit dem freiwilligen Sanitäter Abu Akram in Irbin.

Nummern statt Namen für tote Kinder
110 der 600 Patienten in Irbin seien gestorben, so Akram - 35 davon, ohne identifiziert werden zu können. Unter diesen 35 seien 20 Kinder, so der Helfer. Ihnen sei in Ermangelung des Namens eine Nummer zugeteilt worden. "Wir haben dieses arme Mädchen, das nicht älter als einen Monat war", zeigte Akram auf das tote Kind. "Niemand konnte sie identifizieren, also ist sie die Unbekannte Nummer 14."

Westen bereitet offenbar Militärschlag vor
Wer für den Giftgasangriff rund um Damaskus verantwortlich ist, ist weiterhin unklar - die USA und andere Nationen wie Großbritannien und Frankreich sehen die Truppen des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad als Schuldige. Das Regime wiederum macht die Aufständischen dafür verantwortlich. Ein Militärschlag unter Leitung der USA als Reaktion steht offenbar kurz bevor (siehe Infobox), Syrien, aber auch Russland und der Iran warnen jedoch vor einer Einmischung.

Indes gehen die Untersuchungen von Chemiewaffenexperten der UNO rund um Damaskus weiter - das Team hatte den Einsatz nach Heckenschützenangriffen am Montag kurzzeitig abgebrochen.

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